Wirtschaft | Kritik an der Kritik

Wohnbauinstitut contra Tony Tschenett

Tony Tschenett hatte es gewagt. Und augesprochen was viele denken: Das Wohnbauinstitut kommt seiner Aufgabe nicht nach. Das will Generaldirektor Franz Stimpfl nicht auf sich sitzen lassen. Und nimmt das Institut in Schutz.

Scharfschütze Tony Tschenett hat nach dem Rentenskandal einiges, das er los werden will. Darunter fällt auch die Kritik am Wohnbauinstitut. Und am 17. März sprach der Vorsitzende des ASGB Tacheles. „Das Wohnbauinstitut ist eines der großen Sorgenkinder der öffentlichen Verwaltung in Südtirol. Es ist kein Konzept erkennbar, es fehlt an Personal, ein erheblicher Teil der Sozialwohnungen ist unbesetzt und die Beschwerden der Mieter häufen sich“, urteilte der ASGB in einer Aussendung.

Als "tendeziös und unwahr" weist nun das Wohnbauinstitut die Kritik von Tschenett zurück. "Wenn etwa 450 Wohnungen auf über 13.000 Wohnungen des Instituts derzeit leer stehen, so ist dies nicht ein erheblicher Teil, wie von Herrn Tschenett behauptet, sondern es handelt sich um etwa 3,5 Prozent der Wohnungen", schreibt Wohnbauinstitut-Generaldirektor Franz Stimpfl.

Die Mitarbeiter des WOBI nahm Tschenett in Schutz, schrieb am 17. März. „Wir wehren uns dagegen, dass die Mitarbeiter des WOBI sich täglich von Mietern etwa wegen ausständiger Instandhaltungsarbeiten in den Kondominien oder wegen anderer gerechtfertigter Beschwerden beschimpfen lassen müssen." Stimpfl sieht dies so: Der Anteil jener Wohnungen, der generalsaniert werden müsste, erhöht sich. Böden, Fenster, Türen, Leitungen, sanitäre Einrichtunge müssten augetauscht werden, schlagen mit "durchschnittlich 45.000 Euro" pro Wohnung zu Buche bei "Ausführungszeiten von vier bis sechs Monaten."

So einfach sei das eben alles nicht, woher das Geld nehmen?, will Stimpfl sagen und geht auf die mögliche Arbeitsplatzbeschaffung ein, auch ein Kritikpunkt von Tschenett. Jungen Menschen würde das WOBI gerne Arbeitsplätze bieten doch der Stabilitätspakt und die Personaleinschränkungen würden das verhindern.

Christian Tommasini solle Stellung nehmen, forderte der ASGB, ein Dialog mit den Gewerkschaften sei zu suchen. Um gemeinsam neue Ideen zu entwickeln. Um Mietern und Arbeitern eine Perspektive zu geben. Auch wenn schlußendlich wieder einmal niemand für nichts verantwortlich ist.