Blühende Hoffnung
Nachdem eine jüngste Spendenaktion in das Kreuzfeuer zum Teil heftiger Kritik geriet, wollen drei bekannte Südtiroler Jugendorganisationen mit einer gemeinsamen Oster-Spendensammlung einen neuen Versuch wagen, Bedürftigen zur Hilfe zu eilen. Beginnend mit Montag dem 22. März bis einschließlich 11. April rufen die Katholische Jungschar (KJS), die Katholische Jugend (SKJ) und die Südtiroler HochschülerInnenschaft (sh.asus) auf, Gelder für hilfsbedürftige Menschen an die Südtiroler Vinzenzgemeinschaft zu spenden. Diese sollen für laufende karitative Projekte verwendet werden.
„Leicht ist es momentan für niemanden. Aber es gibt einige Menschen, die mehr denn je auf finanzielle Hilfe angewiesen sind. Wir wollen konkret helfen und zeigen, dass wir in Südtirol aufeinander schauen und zusammenhalten“, betont Alexandra Felderer, dritte Vorsitzende der Jungschar. Gerade im Hinblick auf das anstehende Osterfest, gelte es, so die Organisatoren, füreinander da zu sein und Hoffnung zu stiften. Durch die Pandemie drohe die Gesellschaft, sich in eine unsolidarische und gehässige Richtung zu entwickeln. Mit der Teilnahme an dieser und anderen Spendenaktionen könne man dieser Entwicklung aktiv entgegenwirken, heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme der Jugendorganisationen.
Jugend stellt sich Verantwortung
„Wir als Jugend entziehen uns nicht der Verantwortung in dieser Krise, wir erkennen die dramatische Situation mancherorts und möchten mit einer solidarischen Geste den Mitmenschen im Land helfen“, unterstreicht der Landesleiter der SKJ, Simon Klotzner. Laut dem Vorsitzenden der sh.asus, Matthias Wenzl, habe man sich während des letzten Jahres zwar fleißig zu Wort gemeldet, habe informiert und Hilfestellungen angeboten. Nun sei es aber an der Zeit, nicht mehr bloß Schreibtischtäter zu bleiben, sondern Konkretes zu leisten. Daraus sei die Idee entsprungen, in Kooperation mit zwei ähnlich etablierten Jugendorganisationen, diese Spendenaktion zu initiieren. „Wir möchten zusammen ein Zeichen setzen, dass jeder - ob jung oder alt - aktiv etwas zur Überwindung der schlimmen Situation beitragen kann, in der wir uns immer noch befinden“, so Wenzl. Denn allzu oft wurde die Jugend als Problem abgekanzelt. Nun gelte es ein Signal zu senden, dass dem nicht so ist.
Abschluss am Weißen Sonntag
Ihren Abschluss finden wird die Spendenaktion am 11. April in physischer Form. Man hoffe, in ungefähr 15 Gemeinden Blumensamen für eine kleine Spende verteilen zu können. Genauere Infos zu den Treffpunkten und Uhrzeiten sollen noch folgen. „Wir denken, dass man gerade heuer Freude haben kann an den Samen, am langsamen Prozess des Wachsens und Blühen - einer steten Bewegung nach oben, zum Leben; das gibt in gewisser Weise Hoffnung“, verkünden die Organisatoren.