Politik | Schlachthof Bozen

Nichts Genaues weiß man nicht

Nicht befriedigend für die Grüne Fraktion fiel eine Landtagsanfrage zum neuen Schlachthof in Bozen aus. Viele Fragen sind noch ungeklärt.
pecore al macello
Foto: (Foto: salto.bz)
Die Grünen wollten mittels einer Landtagsanfrage ein Update rund um den Neubau des Schlachthofes Bozen erhalten. „Doch der Aussagegehalt der Antwort war sehr karg“, bemängeln Brigitte Foppa und ihre Parteikollegen Riccardo Dello Sbarba und Hanspeter Staffler. Grund für die Anfrage sei der geplante Neubau des Schlachthofes und die Neuregelung der Privatschlachtungen gewesen.
 
Das Dokument befindet sich in der Endbearbeitung.
 
Auf die Frage, an welchem Punkt sich die Planung des neuen Schlachthofes befindet, erklärt der zuständige Landesrat Arnold Schuler, dass es hierzu aktuell keine konkrete Planung gebe, auch die Standortfrage sei noch offen. Was die Neuregelung der Privatschlachtungen betrifft, erklärt Landesrat Schuler, dass sich das Dokument in der Endbearbeitung befindet.
 
 
 
 
Die Grünen kritisieren denn auch die ihrer Meinung nach dürftige Antwort der Landesregierung und betonen, dass eine rasche Neuregelung von immenser Wichtigkeit wäre, schließlich gehe es um das Tierwohl und um mehr Transparenz in der Fleischproduktion in Südtirol. Auch dass die Planung des Schlachthofs nicht vorangekommen sei und man zurzeit keine Auskunft zu möglichen Standorten oder anderem geben könne, erstaunt die Grünen sehr.
 
In Anbetracht der immensen Förderungen von 8 Millionen Euro und der angeblichen Dringlichkeit des Projektes erstaunt dies doch etwas.
 
„In Anbetracht der immensen Förderungen von 8 Millionen Euro und der angeblichen Dringlichkeit des Projektes erstaunt dies doch etwas“, betont die Grüne Fraktion und regt an, den Neubau nochmals zu überdenken und das Geld in die dezentrale Schlachtung zu investieren. „Somit wäre allen geholfen: Den Landwirt:innen, welche ihre Tiere nicht durch das ganze Land karren müssen und den Tieren, die nicht durch lange Transporte gestresst werden“, so die Grünen.
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Karl Trojer Mo., 21.11.2022 - 09:43

Das viele Fleisch,dsa wir konsumieren trägt wesentlich zur Klimakrise bei, lassen unsere Essgewohnheiten, auch im Interese unserer persönlichen Gesundheit, konsequent fleischfreier werden ! Dies auch um das viele Leid der Tiere zu verringern...

Mo., 21.11.2022 - 09:43 Permalink
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Josef Fulterer Di., 22.11.2022 - 07:23

Antwort auf von Christian I

Seit Landes-Regierung mit dem Beifall des Bauernbundes, die Bauern "mit dem VIVES-SCHLACHTHOF für ganz Südtirol ZWANGS-BEGLÜCKT hat," war der Schlachthof in Bozen "ein Mio. €-Grab und der ständige kostspielige Ärger für die Gemeinde Bozen.
Den in den Dörfern tätigen Metzgern wurden die Verbesserung ihrer Betriebe mit unerfüllbaren Auflagen verleidet und ihre Tätigkeit mit dem Argument vermießt, "dass man jetzt Alles besser und für die Kunden günstiger machen wird." Das war zu kurz gedacht, denn die Dorf-Metzger hätte man dringend für die Verteilung an die Kunden gebraucht. Auch der "vorgesehene Transport des gesamten Schlachtviehs von Südtirol nach Bozen und die Verteilung der Fleischprodukte bis ins letzte Dorf, hat sich als viel zu aufwändig erwiesen."
Das erste und einzige Geschäftsjahr 1978, endete mit rund 8 Milliarden Lire Umsatz und über 6 Milliarden Lire Spesen ohne Vieheinkauf. Zu jener Zeit war eine erhebliche Geldentwertung, mit Bankzinsen für Kredite von über 20 %. Weil die VIVES Zahlungschwierigkeiten hatte und kein Anlieferungszwang bestand, haben die Bauern das Schlachtvieh den Dorfmetzgern verkauft.
Die VIVES-Versteigerungshalle wurde von den Zuchtverbänden mit den eingeforderten Finananzierungseinlagen der Bauern gerettet. Der abgespeckte Schlachthof wurde der Gemeinde Bozen aufgedrängt, die ihn an den Kleintierzuchtverband weiter gegeben hat. Für die Fleischversorgung haben sich die Super-Markt-Ketten, "mit ihrem Billig-Fleisch aus den Großmästereien vorgedrängt.
Der Schlachhof Bozen ist Beispiel dafür, wie "mit politischen Kopf-Geburten den Betroffenen, in diesem Fall den Viehzüchtern, geschadet" und auch noch viel öffentliches Geld verplempert werden kann.
Bleibt nur zu hoffen, dass die 8 Mio. € überlegter und sinnvoller, vor Allem zum größeren Nutzen für die Bauern und Verbraucher eingesetzt werden!

Di., 22.11.2022 - 07:23 Permalink