Benkos Marschplan
Er ist der große Abwesende am Freitag Vormittag. Ursprünglich war Heinz Peter Hager für die Pressekonferenz angekündigt worden, wo er gemeinsam mit dem Bozner Vizebürgermeister Christoph Baur – Bürgermeister Renzo Caramaschi erholt sich derzeit von einer Hüft-OP im Krankenhaus Brixen – die für heuer geplanten Bauarbeiten im Zuge der Errichtung des “Waltherpark” erläutern sollte. Am Morgen hatte dazu eine Sitzung zwischen Gemeindevertretern, Technikern, Vertretern der Wirtschaft und der Bauherrin, der SIGNA-Tochter von René Benkos Waltherpark AG stattgefunden.
Doch Christoph Baur tritt anschließend alleine vor die Presse. Ist Hager dem öffentlichen Termin bewusst fern geblieben? Will er sich nicht mit dem Vizebürgermeister zeigen, der gegen die geplante Verlegung des Ötzi auf den Virgl stellt, wo die SIGNA-Tochter Viva Virgolo AG um Hager ein neues Mueseumszentrum errichten will? Nein, die Abwesenheit Hagers ist wohl auf ein Missverständnis in der Kommunikation zurückzuführen, meint einer der SIGNA-Angestellten vor Ort.
Und so bleibt es Baur überlassen, den weiteren Marschplan der kommenden Monate für die “Baustelle Waltherpark” vorzustellen, beziehungsweise Ivan Moroder. Der Direktor des Mobilitätsamtes der Gemeinde Bozen nimmt sich viel Zeit, um den anwesenden Medienvertretern die weiteren Arbeiten an der Großbaustelle zu erklären, die das gesamte Busbahnhofsviertel völlig neu gestalten wird. Die regelmäßige Information der Bürger ist der Gemeinde ein Anliegen, will man doch die Einschränkungen, die es durch die Mega-Baustelle vor allem im Verkehr geben wird, so gering wie möglich halten.
Fünf Bauphasen sind bis Ende 2019 in der Zone zwischen Südtiroler-, Perathoner-, Garibaldistraße und Bahnhofsallee noch vorgesehen.
Bauphase 1 (bis Ende März): Derzeit wird in der Perathonerstraße die Straße verbreitert und einen Kreisverkehr eingerichtet. der von den Sasa-Bussen als Wendeplatz benützt werden kann, da dieser Bereich für einige Linien als Endstation (defninitiv bis zum Ende der Bauarbeiten an der Baustelle “Waltherpark”) dient. Diese Arbeiten sollen bis Ende März abgeschlossen sein und beinhalten auch die Baustellenzufahrt zum Areal “Waltherpark”, wo demnächst die Abbrucharbeiten des alten Busbahnhofes erfolgen und die neue Tiefgarage errichtet wird.
Bauphase 2 (April bis Mai): In der Garibaldistraße wird eine vierte Fahrspur eingerichtet, die als Baustellenzufahrt für die Baumaschinen dient, die den Busbahnhof, das Hotel Alpi, das Garibaldi-Haus und das alte Handelskammergebäude abreißen und ausheben werden. Zudem erfolgen die Vorbereitungsarbeiten – Abgrenzung, Einzäunung und Baustellensicherung – für die Räumung und den anschließenden Abriss des Busbahnhofgebäudes in der Perathonerstraße (April-Mai), des Hotel Alpi in der Südtirolerstraße (innerhalb des Sommers) und des Gebäudes in der Garibaldistraße (Herbst).
Bauphase 3 (Juni bis September): Während der schulfreien Monate sind zwei massive Eingriffe geplant. Zum einen am Verdiplatz, wo die Abwasserleitungen verlegt werden. Zum anderen am Waltherplatz, wo die Arbeiten für die Tunnelverbindung zur bestehenden Tiefgarage am Waltherplatz durch die Südtirolerstraße. Beide diese Vorhaben werden in Vorbereitung auf die Untertunnelung der Südtirolerstraße durchgeführt und dauern circa drei Monate (bis Sommerende).
Auf dem Verdiplatz sind während dieser Phase keinerlei Straßensperren, Umleitungen oder Verkehrsbeschränkungen vorgesehen, einzig die Fahrspuren werden im Baustellenbereich verengt. Zeitgleich werden von Juli bis Schulanfang auch in der Mayr-Nusser-Straße und der Loretobrücke die Arbeiten am Abwassersystem verrichtet. Hier ist mit Verkehrseinschränkungen zu rechnen.
Bauphase 4 (August bis September): Auf dem Waltherplatz wird eine provisorische Rampe für die Ausfahrt aus der Tiefgarage errichtet. Im Rahmen dieser Arbeiten werden die Bushaltestellen auf dem Waltherplatz für einige Meter Richtung Pfarrplatz verlegt. In der Mayr-Nusser-Straße werden bereits die neuen Infrastrukturen eingerichtet
Bauphase 5 (Oktober bis Jahresende): Die Vorbereitungsarbeiten in der Mayr-Nusser-Straße beginnen, um die Baustelle für die Errichtung des neuen Tunnels zwischen Südtirolerstraße und Mayr-Nusser-Straße einzurichten.
Mit den Arbeiten an der Untertunnelung wird dann 2020 begonnen, unmittelbar nach der Schließung der Weihnachtsmärkte Anfang Jänner. Dann allerdings wird mit größeren Verkehrsbehinderungen zu rechnen sein. Auch weil, zugleich mit der Errichtung des Kaufhauskomplexes auf dem ehemaligen Busbahnhofsareal begonnen wird. 300 bis 400 Bauarbeiter werden auf dieser Baustelle, die eine Höhe von 25 Metern erreichen wird, tätig sein, erklärt Amtsdirektor Ivan Moroder. “Wir arbeiten eng mit der Gemeinde Bozen zusammen, um die Arbeiten so rasch und reibungslos über die Bühne zu bringen”, heißt es vonseiten der SIGNA. Details über das genaue weitere Vorgehen sollen zu Jahresbeginn 2020 abgestimmt und präsentiert werden.