König in Belgien

Vermittler zwischen den Sprachgruppen
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Foto: © Oswald Stimpfl

Kein großer Hype wie bei königlichen Auftritten in Großbritannien, doch ein wenig royales Flair gab es doch beim Königswechsel in Brüssel. Albert II. dankte gestern, am belgischen Nationalfeiertag, zugunsten seines Sohnes Philippe ab. “Un segno di modernità”, schreibt der Alto Adige, nach Papst Benedikt und der holländischen Königin Beatrix nun also auch in Belgien ein König, der in Pension geht. Als siebter Souverän wird der 53-jährige Philippe (mit italienischem Stammbaum) an der Staatsspitze stehen und vor allem die Rolle des Vermittlers zwischen den Sprachgruppen einnehmen. So sprach er den Amtseid in allen drei Landessprachen, Flämisch, Französisch und Deutsch. Im Streit zwischen französischsprachigen Wallonen und Niederländisch sprechenden Flamen ist der König ein Symbol für die Landeseinheit, schreibt die Dolomiten. Der Alto Adige ist dem neuen König gegenüber deutlich skeptischer, er sei mehr ein Lebemann und weniger ein von den Belgiern ernstgenommener Staatsmann.