Gesellschaft | Spendenaktion

Hungerskandal

Dass Menschen hungern, daran haben wir uns gewöhnt, weltweit sind es 900 Millionen die zu wenig zu essen haben. Genauso beharrlich macht die Caritas darauf aufmerksam.

Jedes Jahr im Sommer, jedes Jahr im August startet die Caritas ihre Kampagne "Hunger macht keine Ferien". Ein eingängiger Slogan und regelmäßige Erinnerung daran, dass 900 Millionen Menschen weltweit zu wenig zu essen haben und dass alle 3,5 Sekunden ein Mensch an Hunger stirbt. 

In diesem Jahr wurde die Aktion noch durch einen sogenannten Smart-Mob auf dem Bozner Kornplatz ergänzt, die gesellschaftskritische Version eines Flash-Mobs; früher hätte man Aktionskunst dazu gesagt. 6 liegende Gestalten die mit schwarzen Tüchern zugedeckt sind, darauf geschrieben: "Hunger tötet" oder ein weißes Kreuz hingemalt. 

Besonders schwerwiegend ist die Situation in Afrika, sagt Heiner Schweigkofler, Direktor der Caritas. Dort hat jeder Vierte nicht genug zum Essen. „Aus der Ferne betrachtet sind das 300 Millionen Menschen. Aus der Nähe betrachtet bedeutet das, dass eine Mutter mit vier Kindern mindestens eines davon verliert“. Die Caritas bittet die Südtiroler Bevölkerung um Unterstützung im Kampf gegen den Hunger in Afrika. Denn der Einsatz gegen Not und Armut sei nicht vergebens: In den vergangenen Monaten hat die Caritas mit Hilfe von Spendern aus Südtirol über 24 verschiedene Hilfsprojekte 186.000 Menschen in Afrika eine neue Lebensgrundlage gegeben, insgesamt 560.000 Euro Spendengelder von rund 5.000 Südtirolerinnen und Südtirolern.

1.300 davon überwiesen ihre Spende in Form einer sogenannten Hungerpatenschaft von sieben Euro im Monat. „Mit einem Teil dieser Patenschaften konnten im vergangenen Jahr beispielsweise 60 Familien in Kenia vor dem Hunger bewahrt werden“, sagt Caritas-Mitarbeiterin Judith Hafner. Im Südosten des Landes habe der Regen kurz nach der Aussaat ausgesetzt und die jungen Pflänzchen sind auf den Feldern verdorrt. Dank der Hungerpaten aus Südtirol sei es möglich gewesen, neues Saatgut anzukaufen und zu verteilen. „Die Bauern haben damit ein zweites Mal ausgesät und konnten ein paar Monate später genug ernten, um ihre Familien zu versorgen“. Aber nicht nur das: „Mit Kleinkrediten fördern wir klein strukturierte Landwirtschafts- und Handwerksbetriebe, Frauengenossenschaften und Bildungsmaßnahmen. Kindern ermöglichen wir den Zugang zu Schul- und Berufsausbildung sowie zu einer sanitären Grundversorgung. Neu errichtete Brunnen, Wasseraufbereitungsanlagen und Wasserbecken sichern künftig mehreren tausend Menschen genügend Wasser zum Trinken, für die Körperhygiene und für ihre Felder“, berichtet Caritas-Mitarbeiter Fabio Molon. Mit Hungerpatenschaften könne ganz konkret geholfen werden, in Notfällen und auf längere Sicht.

 

 

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Lupo Cattivo Fr., 22.08.2014 - 10:26

Können wir uns wirklich als eine "Moderne Zivilisation" bezeichnen,wenn wir uns mit dem Tema, Hunger in der Welt auseinander setzten?
Ich frage mich,was läuft eigentlich verkehrt?Schauen wir uns doch nur um,wir können selbst viele Umstände und Quellen von Leid (Krieg,Ausbeutung,Vetternwirtschaft u.s.w.) beobachten.
Wir wissen , dass dies nicht so sein sollte.
Viele Nationen spielen verrückt,und die Handlungen bestimmter Regierungen würden bei einem einzelnen Menschen keine Sekunde geduldet-man würde ihn sofort hinter Schloss und Riegel setzen.Leider quittiert man diese Handlungen oft nur mit einem Achselzucken.
Haben die UNO, der WHO und all die anderen Hilfsorganisationen nicht schon längst versagt,diesen Umständen ein Ende zu setzten?Oder wollen/dürfen sie nicht?
Ist es nicht ziemlich Ignorant,Selbstgefällig und Überheblich etwa zu behaupten,dass man diese Misstände in einer "Modernen Zivilisation"nicht beseitigen könnte?

Fr., 22.08.2014 - 10:26 Permalink