Mals stimmt ab
Lange ist darüber diskutiert worden, nun wird abgestimmt: Ab dem heutigen Freitag läuft in Mals die umstrittene Volksabstimmung über ein mögliches Pestizidverbot. Dafür ist die Einfügung eines Artikels in der Gemeindesatzung vorgesehen, der auf Basis des Vorsorgeprinzips den Einsatz sehr giftiger, giftiger, gesundheitsschädlicher und umweltschädlicher chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel und Herbizide auf dem Gemeindegebiet nicht zulässt.
Bis zum 5. September können Malser BürgerInnen ab 16 Jahren ihren Willen kundtun. Bindend wird die Abstimmung, wenn sich zumindest 20 Prozent der Wahlberechtigten daran beteiligen. Wenn dabei das Ja überwiegt, wird der Gemeinderat trotz der unter anderem in einer Feststellungsklage geäußerten Infragestellung seiner rechtlichen Kompetenzen tätig werden, versicherte Mals Bürgermeister Ulrich Veith nach einer zu Wochenbeginn vorgenommenen Interpretation der Gemeindesatzung.
Als mögliche Bremse für die europaweit beachtete Abstimmung droht sich in den vergangenen Wochen nicht zuletzt die Post zu entwickeln. Denn viele Haushalte in Mals erhielten zuletzt äußerst unregelmäßig oder gar keine Post. So sah man in der Fraktion Laatsch gute 14 Tage keinen Briefträger, sagt der Malser Apotheker und Sprecher des Promotorenkomitees Johannes Fragner-Unterpertinger. Ein Problem nicht nur für die Volksabstimmung, deren Stimmzettel den BürgerInnen per Post zugeschickt wurden und entweder beim Gemeindeamt abgegeben werden oder ebenfalls per Post zurückgeschickt werden können. „Der Bürgermeister ist deshalb bereits vor einiger Zeit von Amts wegen bei der Post aktiv geworden“, sagt Unterpertinger, „und ihm wurde zugesichert, dass der Dienst ab Freitag wieder funktioniert.“ Von einem absichtlichem Boykott will auch der rührige Apotheker nichts wissen. Im Spiel seien vielmehr Krankheiten, Urlaube, die Ferragosto-Tage gewesen - kurzum die landesweit bekannten Probleme der Post.