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Alle Jahre wieder in Venedig

Am 27. August 2025 beginnt das diesjährige Filmfestival in Venedig. Der Blick ins Programm zeigt, dass mit Prominenz nicht gegeizt wird.
Das Logo des Filmfestivals von Venedig 2025
Foto: Biennale Venezia
  • Die Filmfestspiele von Venedig gehen unter der Leitung von Alberto Barbera in die 82. Runde, für Barbera selbst ist es das 14. Jahr. Das cineastische Großereignis, das sich kaum noch hinter dem Platzhirsch Cannes verstecken muss, findet 2025 vom 27. August bis zum 6. September statt und bietet wieder ein reichhaltiges Programm samt Wettbewerb und Nebenkategorien. Los geht es direkt mit einem italienischen Meister der Moderne, Paolo Sorrentino stellt sein neuestes Werk La Grazia als Eröffnungsfilm vor. Darin erzählt er die Geschichte eines italienischen Präsidenten, der eine Liebesgeschichte erlebt, und zwar in der finalen Phase seiner Amtszeit. Als Protagonist ist zum wiederholten Mal bei Sorrentino der Schauspieler Toni Servillo zu sehen – wie die erneute Kollaboration nach Werken wie La Grande Bellezza, Il Divo oder Loro dieses Mal ausfällt, wird spannend zu sehen.
     

    Ein aufgeheiztes Thema, das in Venedig sicherlich für Aufsehen sorgen wird.


    Die Jury rund um Präsident Alexander Payne hat anschließend die Qual der Wahl, aus den 21 ausgewählten Filmen im Wettbewerb einen Sieger zu küren, dessen Regisseur*in am Ende des Festivals mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet wird. Das Feld ist wieder breit gefächert und klotzt mit großen Namen. So finden sich neue Filme von Yorgos Lanthimos (Bugonia), Jim Jarmusch (Father Mother Sister Brother), Guillermo del Toro (Frankenstein), Kathryn Bigelow (A House of Dynamite), Noah Baumbach (Jay Kelly) oder Park Chan-wook (No Other Choice) im Programm. Spannend ist außerdem die erste Solo-Regiearbeit von Benny Safdie, der in The Smashing Machine den eigentlich auf das stumpfe Hollywood-Kino gebuchte Dwayne Johnson als Martial-Arts-Kämpfer inszeniert. Bennys Bruder Josh, mit dem der Regisseur bislang Filme drehte, unternimmt derweil andere Ausflüge, und bringt mit Marty Supreme im Dezember sein eigenes Solo-Debüt ins Kino – in Venedig fehlt er jedoch. Auch Olivier Assayas kehrt mit einem neuen Film zurück – in The Wizard of the Kremlin ist Jude Law als Putin zu sehen, und Paul Dano als dessen Assistent. Ein aufgeheiztes Thema, das in Venedig sicherlich für Aufsehen sorgen wird.

  • Der neue Film von Jim Jarmusch, wie immer hochkarätig besetzt mit Cate Blanchett, Viki Krieps und Charlotte Rampling. Foto: Jarmusch
  • Außerhalb des Wettbewerbs zeigt das Festival ebenfalls einige Highlights. Darunter einen neuen Film von Luca Guadagnino, der scheinbar nie eine Pause einlegt – After the Hunt. Auch Gus Van Sant und Julian Schnabel zeigen neue Werke. Sofia Coppola und Werner Herzog haben Dokumentarfilme im Gepäck, letzterer Herzog erhält in diesem Jahr zudem den Preis fürs Lebenswerk, genauso wie Hitchcocks Doppelgängerin aus Vertigo, Kim Novak. 

    Neben dem Hauptwettbewerb gibt es wie immer die Kategorie „Orizzonti“, die mit der Sparte „Un Certain Regard“ aus Cannes zu vergleichen ist. Hier finden sich kleinere, doch umso besondere Spiel-und Kurzfilme. Das vollständige Programm, das außerdem noch unabhängige Filmreihen und Specials beinhaltet, findet sich auf der Website des Festivals. Die Sieger von Venedig geben häufig den Ton im restlichen Kinojahr und der Award-Saison an, ob es 2025 wieder so sein wird, erfahren wir in einigen Tagen.