Wirtschaft | Gemeinwohlökonomie

Christian Felber: Wie wir mit Hilfe der Reichen die Schuldenkrise lösen

Wie Europa sein Staatschulden-Problem mit Hilfe der oberen Zehntausend lösen kann: Ein unkonventioneller Vorschlag von Gemeinwohlökonomie-Verfechter Christian Felber in der österreichischen Presse.

Christian Felber liegt nicht gerade auf der Blattlinie der liberal-konservativen österreichischen  Tageszeitung „Die Presse“. Doch es spricht für die liberale Seite des Qualitätsblatts, dass sie den Mitbegründer von Attac und Initiator der „Gemeinwohl-Ökonomie“ in einem Gastkommentar einen Vorschlag zur Lösung der Euro-Schuldenkrise vorbringen lässt, bei dem sich so mancher Presse-Stammleser aus Empörung beim Morgenkaffee verschluckt haben dürfte. Felbers Alternative zu Schuldenschnitt und Vermögensvernichtung? Eine gezielte Vermögensbesteuerung der reichsten zehn Prozent der Bevölkerung, die ausreichen würde, um die Staatschulden zu halbieren.

15 Prozent der Vermögen der oberen zehn Prozent (die knapp 70 Prozent des Gesamtvermögens auf sich vereinen) würden ausreichen, um die Staatsschulden zu halbieren. Diese könnte in zehn Jahresschritten – mit je 1,5 Prozent Steuer auf die Vermögenssubstanz – vollzogen werden. Dann wäre die Staatsschuld in der Eurozone von fast 100 auf 50 Prozent halbiert. Maastricht-Konformität wäre hergestellt. 90 Prozent der Bevölkerung blieben steuerfrei.