Genau geplant
300 Tonnen Waffeln, Schokoriegeln, Schokoladen usw. werden wöchentlich im Loacker-Werk in Unterinn am Ritten produziert. Damit dies reibungslos passiert, muss die Produktion genau geplant sein. Dafür ist Mario Goldin zuständig. Der Bozner arbeitet seit Oktober 2011 beim Waffel-Hersteller. Wir haben mit ihm über seine Arbeit, die damit verbundenen Herausforderungen und seine Ausbildung gesprochen.
Herr Goldin, seit über fünf Jahren arbeiten Sie bei der Loacker AG. Was machen Sie dort genau?
Meine Hauptaufgabe im Unternehmen ist die operative Produktionsplanung mehrerer Produktionslinien am Standort in Unterinn. Dabei werden alle Vorgänge von der Teigherstellung bis zur Verpackung des Fertigproduktes eingeplant. Aus dem Produktionsplan resultiert dann ein terminlich und quantitativ genauer Bedarf an Produktionspersonal, Produktionsanlagen, Rohstoffen und Verpackungsmaterialien.Bei wöchentlich 300 Tonnen produzierten Fertigprodukte (Waffeln, Schokoriegeln, Pralinen, Schokoladetafeln usw.) ist die genaue Planung das Um-und Auf. Die Kunst der Produktionsplanung besteht darin, unter Berücksichtigung verschiedenster Faktoren wie Maschinen-, Material-, Personalverfügbarkeiten, Lieferterminen und Rüstzeiten ein machbares Produktionsprogramm zu erstellen. Zudem organisiere ich die Weiterverpackung unserer Produkte zu gemischten Zweitdisplays bei unseren Logistikdienstleistern in Italien, Deutschland und den USA. Gemischte Zweitdisplays sind jene Systeme, die in den Supermärkten in den Gängen oder oft in der Nähe zur Kasse stehen und mehrere verschiedene Produkte enthalten.
Wo liegen die größten Herausforderungen?
Zu meinen größten Herausforderungen zähle ich, die termingerechte und kostenoptimierte Produktion der über 7.000 Kundenauftragspositionen, welche wir im Schnitt pro Woche erhalten, sicherzustellen. Der Markt fordert schnelle Reaktionszeiten und eine hohe Flexibilität. Dies macht die Arbeit besonders herausfordernd.
Was gefällt Ihnen bei Ihrer Arbeit besonders gut?
Das Arbeitsklima bei Loacker ist sehr kollegial und familiär. Man bekommt die Möglichkeit, kreativ zu arbeiten, die Eigeninitiative wird gefördert. Zudem wurde mir letzthin die Chance gegeben, parallel zur Arbeit einen Masterstudiengang in Industrieingenieurwesen an der Universität Bozen zu absolvieren. Die Kombination aus Theorie und Praxis ist extrem spannend, wenn auch manchmal etwas anstrengend.
Welche Ausbildung haben Sie davor absolviert?
2008 habe ich an der Gewerbeoberschule Max Valier, Fachrichtung Elektrotechnik, maturiert. Danach habe ich mich für das Studium des Industrieingenieurwesens an der Freien Universität Bozen entschieden. Nachdem ich den Bachelor in der Hand hatte, begann ich 2011 bei Loacker. Nach ein paar Jahren Pause von der akademischen Welt habe ich die Chance genutzt, auch das Masterstudium zu beginnen.
Wieso haben Sie sich für diesen Ausbildungsweg entschieden?
Ich habe mich schon immer für Naturwissenschaften interessiert, zudem sah ich interessante berufliche Möglichkeiten nach dem Abschluss der Ausbildung. Und dies hat sich bestätigt.
Wie finden Sie den Ausgleich zum beruflichen Leben?
In meiner Freizeit reise ich gerne - neue Länder, Städte zu sehen, inspiriert mich. Und wenn ich hier bin, bin ich sportlich aktiv. Jetzt im Winter zieht es mich an den Wochenenden auf die Skipiste.