Chronik | Vermisstensuche

„Wir hoffen, bangen und beten“

Der Name „Laura Winkler“ löst in ganz Südtirol große Betroffenheit aus. Seit fast zwei Tagen geht die Suche in Antholz nach dem 14-jährigen Mädchen weiter. Mittelschuldirektor Markus Falkensteiner nimmt Stellung.

Seit Sonntag Nachmittag ist Laura Winkler aus Bruneck abgängig. Die Frage, die ganz Südtirol in Atem hält: „Was ist passiert?“. In Lauras Klasse, der 3. Klasse der Mittelschule Röd in Bruneck, ist die Betroffenheit groß. Der Schock sitzt tief, ein Care-Team zusammengesetzt aus speziell ausgebildeten Lehrern ist da, für die Mitschüler von Laura. „Wir wollen Raum geben zu reden, wenn das Bedürfnis der Schüler und Schülerinnen da ist. Sensibel sein, aufdrängen bringt nichts, wir gehen Schritt für Schritt weiter.“ Mittelschuldirektor Markus Falkensteiner bringt es auf den Punkt: „Wir können es alle nicht fassen, über die Schule hinaus herrscht große Betroffenheit. Wir hoffen, bangen und beten, dass wir bald Nachricht von Laura haben.“

Spezielle Suchhunde unterwegs

Hatte man am Sonntag abend noch damit gerechnet, das Mädchen bald aufzufinden, wird die Suche nach der Vermissten immer verzweifelter. Der gesamte Antholzer Talkessel ist abgesucht, der Fischerteich von Tauchern durchgekämmt. Der noch zugefrorene Antholzer See kann als Unglücksort ausgeschlossen werden, so die Einsatzzentrale aus Antholz, die auf Hochtouren arbeitet. Zwar nahm ein Hund eine Fährt unweit vom Haus des Großvaters auf, die Spur konnte aber nicht weiter verfolgt werden. Nun soll ein speziell ausgebildeter Suchhund aus der Toskana auf die Spur des Mädchens angesetzt werden. Ein weiterer Hund aus dem Trentino wird im Antholzertal am Nachmittag erwartet. Der Hinweis, dass Laura in Bruneck gesehen worden soll, hat bislang keine Ergebnisse gebracht. Mittlerweile wurde eine italienweite Suche nach Laura in Gang gesetzt, die Staatsanwaltschaft unter Axel Bisignano mit dem Fall betraut.

„Sie ist ein sonniges Mädchen“

Die braunhaarige Laura ist so, wie sie das Foto zeigt: ein fröhliches, sportliches, spontanes und absolut unauffälliges Mädchen. „Die Klassenlehrer beschreiben sie als sehr gut in die Klasse integriert, sie hat viele Freundinnen, mit diesen hatten wir natürlich Gespräche, aber niemand kann sich Lauras Verschwinden erklären“, sagt der Direktor. Am Tag, bevor Laura verschwunden ist, hatten die Mädchen sich noch gesehen, alles war wie immer. Jetzt steht die Sorge um Laura im Vordergrund, Falkensteiner schließt mit dem Satz „wir alle von der Schule wollen den Eltern unseren tiefen Beistand ausdrücken. Das Schlimmste ist die Ungewissheit.“