Kultur | Haydn Orchester

“Unsere Oper lässt niemanden kalt”

Klangvolle Besetzung der neuen Operdirektorenstelle der Stiftung Haydn Orchester: Matthias Lošek, künstlerischer Leiter von Wien Modern, wechselt nach Südtirol.

Vielversprechender Start in eine neue Opernära in Bozen und Trient: Nach dem Übergang des Opernprogramms von der Stiftung Stadttheater an die Stiftung Haydn Orchester, gibt es nun auch ein Gesicht, das den neuen Bereich künftig lenken wird: Der Österreicher Matthias Lošek wurde für die kommenden vier Jahre zum Operndirektor der Stiftung Haydn Orchester von Bozen und Trient ernannt. Der 45-Jährige leitete seit 2010 „Wien Modern“, das von Claudio Abbado gegründete größte Festival für Neue Musik in Zentraleuropa; davor war er künstlerischer Leiter der Sparte “Kunst aus der Zeit” der Bregenzer Festspiele.

Laut der Präsidentin der Stiftung Haydn Orchester Chiara Zanoni soll zur Umsetzung der Operntätigkeit ein neues Geschäftsmodell entwickelt werden. Dabei will man auch im Netzwerk mit anderen kulturellen Institutionen arbeiten. „Wir möchten dem Publikum, vor allem auch dem jungen, ein innovatives und multidisziplinäres Opernerlebnis mit zeitgemäßen Produktionen anbieten, ohne dafür das traditionelle Repertoire aufgeben zu müssen“, kündigte Zanoni ein. 

Lošek selbst kündigte an, die Opernliteratur des 20. und 21. Jahrhunderts als programmatischen Schwerpunkt der Operntätigkeit auszuwählen. Gerade für diese Art des Musiktheaters gebe auch eine starke internationale Nachfrage nach Partnerschaften, dank denen hochwertige und dennoch finanziell tragbare Projekte realisiert werden können. „Unsere Opernspielzeiten verstehe ich als Angebot an alle interessierten Menschen – wer kommen mag, ist willkommen, egal ob in “Jeans oder Pelz”, wie David Pountney sagt“,  so der neue Operndirektor: Sein Versprechen: „Es geht nicht ums Konservieren, sondern im Gegenteil: Unsere Oper ist aktuell, aufregend und verführerisch. Sie lässt niemanden kalt.”

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Wilfried Meraner Fr., 24.04.2015 - 21:32

Starker Einstieg. Ich finde den Titel schon super, bei mir trifft er jedenfalls ins Schwarze - herkömmliche Oper lässt mich kalt, und auch das traditionelle Drumherum. Ich bin gespannt.

Fr., 24.04.2015 - 21:32 Permalink