Politik | Berlusconis Gerichtsverfahren

Sergio de Gregorio contra Berlusconi

Und noch ein Scheit dazu: Gegen Silvio Berlusconi wurde ein weiteres Gerichtsverfahren eröffnet, wegen Korruption. Es betrifft den Sturz der Regierung Prodi und es gibt den geständigen Zeugen Sergio de Gregorio.

Für Silvio Berlusconi, der mit allen Mittel gegen seinen drohenden
Ausschluss aus dem Senat kämpft, wird es eng. Die Staatsanwaltschaft
in Neapel hat am Nachmittag gegen den Cavaliere ein neues
Gerichtsverfahren wegen Korruption eröffnet. Er wird beschuldigt,
2006 mehrere Parlamentarier bestochen und zum Wechsel zu
Forza Italia veranlaßt zu haben, um die Regierung Prodi zu
stürzen.  Das Verfahren beginnt am 11. Februar -
im selben Monat, in dem der Ruby-Prozeß in zweiter Instanz läuft.
Für Berlusconi könnte es das bisher gefährlichste Verfahren
werden, da die Bestechung von einem Zeugen bestätigt wird.
Der auf der Liste von Italia dei Valori gewählte Senator Sergio
De Gregorio hat gestanden, von Berlusconi drei Millionen
Euro bekommen zu haben. Die Zahlung ist aktenkundig.
De Gregorio hat in einem gerichtlichen Vergleich einer
Strafe von 20 Monaten Haft zugestimmt.  Der Senator hat
auch zahlreiche Details über den Transfer hoher Schwarzgeldsummen
Berlusconis nach Hongkong ausgeplaudert. Für Berlusconi
wird die Lage damit zunehmend kritischer. 24 Senatoren seiner
Partei sind nicht bereit, bei einem Ausschluss des Cavaliere
der Regierung das Vertrauen zu entziehen.  Am Dienstag, 29. Oktober
soll der zuständige Ausschuss entscheiden, ob das Votum
im Senat offen oder geheim durchgeführt wird. Dabei könnte
Karl Zeller das Zünglein an der Waage bilden. Der SVP-Senator ist für einen
Ausschluss Berlusconis, aber gegen eine Abänderung der Geschäftsordnung,
die vorsieht, daß Abstimmungen über Personen immer geheim
durchgeführt werden.