„Konfrontation halte ich für sinnvoll“
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SALTO: Herr Steger, inwiefern arbeiten Sie mit der Hochschülerschaft sh.asus zusammen?
Uwe Steger: Ich habe mit der Südtiroler Hochschülerschaft keinen Kontakt gehabt. Mit unserer ÖH bin ich natürlich stets im Austausch.
Wie findet der politische Diskurs der Studenten an der Uni Innsbruck statt?
Die Zusammenarbeit zwischen Universität und Hochschülerschaft ist über das ÖH-Gesetz geregelt. Die ÖH erhält in der Ausübung ihrer Aufgaben gewisse Rechte. Darunter fällt auch die kostenfreie Beanspruchung von Uni-Räumen, nach Maßgabe der Möglichkeiten. Im Frühling haben wir mehrere Podiumsdiskussionen durchgeführt. Thematisch wurden die Gemeinderatswahlen in Innsbruck, die EU-Wahl und die Nationalratswahl behandelt.
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Hintergrund
Im August dieses Jahres hat die Hochschülerschaft sh.asus um eine Räumlichkeit der Freien Universität Bozen, im Rahmen einer Podiumsdiskussion zum Thema Olympia 2026, angesucht. Diese wurde ihnen verwehrt, da man parteipolitisch motivierten Veranstaltungen keine Bühne bieten wollte. In der vorgestrigen Pressemitteilung sprach die Hochschülerschaft von einer „völlig falschen Darstellung der Tatsachen“ seitens unibz. Diese habe behauptet, dass es sich um ein rein politisches Podium gehandelt hätte. Dabei wurde im Vorfeld bereits kommuniziert, dass zwei politische Akteure und zwei wissenschaftliche Referenten anwesend sein würden. Zudem argumentierte die Universität, dass es andere Orte dafür gäbe und die Idee einer Podiumsdiskussion von einer antiquierten Sichtweise auf eine Universität zeuge.
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Wann sollte eine Universität Podiumsdiskussionen verwehren?
Wenn die Anfrage von den Studentenvertretungen eingereicht wird und keine Regeln der Universität missachtet werden, darf die Veranstaltung stattfinden. Seitens einer politischen Partei würden wir das nicht genehmigen. Ich vermute, dass es im Falle der sh.asus rechtens wäre, eine Podiumsdiskussion zu veranstalten.
„Beispielsweise fand eine Debatte der Kandidaten für den Innsbrucker Gemeinderat statt, bei der im großen Hörsaal 600 Personen anwesend waren.“
Sind Podiumsdiskussionen antiquiert?
Das kann man nicht pauschal sagen. Es hängt davon ab. Eine Diskussion, bei der mehrere Leute am Podium sitzen und einander das Gleiche sagen, halte ich für mäßig interessant. Dort, wo unterschiedliche Meinungen ausgetauscht werden, sind diese Diskussionen gut. Beispielsweise fand eine Debatte der Kandidaten für den Innsbrucker Gemeinderat statt, bei der im großen Hörsaal 600 Personen anwesend waren. Die Veranstaltung war lebendig und gut moderiert. Selbst das Publikum beteiligte sich. Wenn eine gute Moderation und ein gewisses Maß an Konfrontation gewährleistet sind, halte ich es für durchaus sinnvoll.
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Mit zweierlei Maß
Heute lädt das Kompetenzzentrum für das Management von Genossenschaften der unibz zu einer Veranstaltung ein. Experten sollen das Potenzial genossenschaftlicher Modelle für die Bereitstellung von leistbarem und nachhaltigem Wohnraum aufzeigen. Im Zuge dessen findet eine Podiumsdiskussion mit Vertretern der lokalen Genossenschaftsverbände und öffentlichen Verwaltung statt. Dazu heißt es „Mit dieser Veranstaltung wollen wir als Kompetenzzentrum eine wichtige Plattform für die Diskussion innovativer genossenschaftlicher Modelle im Wohnbau bieten.“