Politik | ISIS will Rom

Die Ewige Stadt den Jihadisten ausgeliefert?

Mit schauriger Regelmässigkeit kündigt die ISIS- Propaganda die Eroberung Roms an. Eine leere Drohung oder eine Horrorvision, die sich verwirklichen könnte?

Auch in Rom, wo ich mich noch für einige Tage aufhalte, verfolgt mich die ISIS-Propaganda. In Istanbul habe ich mich an die vollverschleierten schwarzen Frauen und die bärtigen Islamisten , die ungehindert ISIS-Fahnen schwingen, gewöhnt.  Doch hier in Rom erschreckt es mich nun doch,  immer neue Ankündigungen des Terrorstaates zu lesen, wonach Rom als Symbolstadt der Christenheit erobert und dem Islam unterworfen werden soll. Und das wenige Tage vor dem Besuch von Papst Franziskus in Istanbul und Ankara.  

Als vor Monaten die ersten Fotomontagen mit der schwarzen ISIS-Fahne auf dem Obelisken vor dem Petersdom auftauchten,  nahm ich das  nicht ernst. Reine Propaganda schien das zu sein,  wie ein Titelfoto der ISIS-Hochglanz-Zeitschrift DABIQ mit der ISIS-Fahne auf dem Petersdom.  Rom sei nicht als Stadt , sondern nur symbolisch gemeint  als Ausgangspunkt der westlichen Zivilisation , hiess es damals in den Medien.

 In der Zwischenzeit hat der selbsternannte Kalif und ehemalige Drogenhändler Abu Bakr al Baghdadi auch selbst mehrmals die Eroberung Roms angekündigt und das Terrain der Islamisierung Europas ausgeweitet  : auf ganz Spanien ( innerhalb des Jahres 2020), auf ganz Südosteuropa und auf den Süden und Osten Österreichs .  

So ganz aus der Welt gegriffen scheint das nicht mehr zu sein, angesichts des Siegeszugs der islamischen Terrororganisationen auch in Afrika, wie Boko Haram oder Shebab , die täglich Dutzende "Ungläubiger" niedermetzeln. Teile Libyiens werden bereits von den Jihadisten  kontrolliert: der Sprung nach Europa, beziehungsweise Italien, wäre nicht unmöglich . Auch Spanien liegt direkt vor Afrika und wurde ja bereits in der Vergangenheit von Arabern bezwungen und eingenommen.

 Dazu kommt die seit Jahren andauernde Entmilitarisierung Europas, die - wie am Beispiel Deutschlands deutlich wurde - groteske Züge angenommen hat.  Als Verteidigungsministerin von der Leyen den kurdischen Kämpfern an der syrisch-irakischen Grenze Hilfsgüter und Militärberater entsenden wollte, fand sich kein passendes Fluggerät. Alle Kampfhubschrauber, die dafür hätten infrage kommen können, seien defekt gewesen, lautete eine offizielle Erklärung.  

Im Falle Italiens: wer wäre bereit oder imstande, dem selbstmörderischen Kampfgeist der IS-Milizen entgegenzutreten?  Welche Koalition würde Rom verteidigen?  Und Österreich ? Geographisch gar nicht weit von Wien entfernt liegt Bosnien-Herzegowina, wo sich der Islam rasant ausbreitet. Die Tschetschenen gehören mit den Türken zu den feurigsten und aktivsten ISIS-Milizen.  Und die Türken standen in der Vergangenheit ja schon mehrmals vor den Toren Wiens ...

 Selbstverständlich sind solche Fragen reine Hirngespinste und die europäische Politik des Dialogs und der Toleranz bleiben die besten Waffen, um  eine Radikalisierung und Ausbreitung des Terrors auch in Europa zu verhindern.  Andererseits ist es nur wenigen EU-Staaten gelungen,  die Millionen moslemischer Einwander zu integrieren. Wie werden sie sich verhalten, wenn sich Territorialkonflikte in  Religionskriege verwandeln? Und wenn die  anhaltende schwere Wirtschaftskrise in Europa vor allem Einwander trifft und weiter ausgrenzt?

 Solche Fragen werden vielfach verdrängt. Die Politik muss sich damit auseinandersetzen, um die Zunahme  von Rassismus und Sozialkonflikten einzudämmen. Sonst sprechen am Ende nur noch die Waffen , was im Interesse der Kriegstreiber liegt, die ihre Profite wieder tüchtig in die Höhe treiben wollen. 

 

  

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Oskar Egger Mo., 24.11.2014 - 07:48

Frau Dr.Brugger, wieder einmal ein wertvoller Beitrag. Vielleicht auch ein Weckruf an alle die, die dieses Weltgeschehen verharmlosen und sich wie Herr Biedermann zu den Brandstiftern verhalten. Ich persönlich bin erstarrt in der Erkenntnis, dass wir die eigenen Enkel an den Säbel liefern.
Nach Informationen hat sogar Radio Vatikan verheimlicht, dass, anlässlich einer Einladung des Papstes zu Gesprächen, ein Imman von der Kanzel des Petersdoms zum Kampf gegen die Ungläubigen aufgerufen hat.

Mo., 24.11.2014 - 07:48 Permalink