Politik | Landtag

„Was will er mit den Rechten?“

Diese Frage – adressiert an Landeshauptmann Arno Kompatscher – stellen sich Paul Köllensperger und Maria Elisabeth Rieder in ihren Facebook-Posts.
Maria Elisabeth RIeder Paul Köllensperger
Foto: Team K
  • Der Ton in den Verhandlungen zwischen der SVP und den möglichen Koalitionspartnern wird rauer. In einem Facebook-Post, der gestern (22. November) sowohl von Paul Köllensperger als auch Maria Elisabeth Rieder veröffentlicht wurde, halten die beiden Leader des Team K mit ihrer Meinung über die SVP und den Rechten nicht hinterm Berg. „Das Spektakel, welches die italienischen Rechtsparteien derzeit abgeben, ist einfach nur mehr peinlich“, steht da zu lesen. Und weiter: „Sie streiten um die Posten, statt sich um Zuständigkeiten und Inhalte zu bemühen – es ist ihnen offenbar wichtiger, dass jeder einen Sitz bekommt, als dass sie wichtige Ressorts haben.“ Das Chaos im Trentino, das durch den Rückzug der Fratelli d'Italia aus der Landesregierung verursacht worden sei, gehe ebenfalls auf die Kappe der Rechten. 

  • Aber auch die SVP kommt im Statement von Rieder und Köllensperger nicht ungeschoren davon. Die Vorgehensweise der SVP, die über die Presse ausrichten ließ, dass man sich telefonisch hören würde, sei ebenso unseriös. Denn daraufhin herrschte eine tagelange Funkstille. Wohlgemerkt: Die erste Gesprächsrunde, an der das Team K teilgenommen hat, fand vor sechs Tagen statt. Offensichtlich zu lang, denn dem designierten Landeshauptmann Arno Kompatscher wird ans Herz gelegt: „Wenn er wirklich an das glaubt, was er seit Jahren propagiert, also Nachhaltigkeit in einem sozial gerechten Südtirol, auf was wartet er dann, jetzt eine Regierung der sozial-liberalen Mitte zu machen? Was will er mit den Rechten die das Gegenteil davon verkörpern?“ Die italienischen Rechtsparteien hätten sich gerade selbst ins Abseits geschossen, so die Deutung der beiden Landtagsabgeordneten. Damit läge die Chance, dieses unwürdige Spektakel jetzt zu beenden, geradezu auf dem Silbertablett. 

    „Wir jedenfalls können uns angesichts dieses peinliches Pokerspiels eine Koalition mit den italienischen Rechtspopulisten weiterhin und jetzt erst recht nicht mehr vorstellen. Wir wollten die Türe offen lassen, über Inhalte zu sprechen. Doch die Geduld hat ein Ende. Für was anderes als für eine Regierung der sozial-liberalen Mitte sind wir nicht zu haben“, erklären Rieder und Köllensperger, die fordern, dass ein eventuelles nächstes Gespräch im Landtag abgehalten werden soll und nicht an einem Parteisitz.