Politik | Der Fall Dienstauto

Martha Stocker durfte blau fahren

Sie ist die Frau der Stunde. Und über sie lässt Arno Kompatscher nichts kommen. Die Autofahrt nach Wien soll ihren fulminaten Start nicht schmälern, "sie hat die Provinz vertreten, nicht die Partei", verteidigt der Landeshauptmann. Urzì: "Hier wird vermischt"

Eva Klotz nimmt sich kein Blatt vor den Mund. Die Scharfschüsse sollten diesmal eine Patritoin treffen. Dass Martha Stocker, als Vize-Obfrau der Südtiroler Volkspartei, zur Beerdigung von Fritz Molden nach Wien gereist sei - alles in Ordnung. Doch warum für ein Parteianliegen das Dienstauto benutzen?

Das, was Eva Klotz ankreidet, hält Arno Kompatscher für die nomalste Sache der Welt. Alle Missverständnisse will er aus der Welt räumen. "Es gibt keinen Fall Stocker. Die Assessorin hat in Wien die Provinz vertreten." So seine Stellungnahme in der Tageszeitung Alto Adige, Punkt und aus. Bei der Reise nach Österreich am Montag, 20. Jänner, sei alles legal, viel Wirbel um Nichts.

Kompatscher e la Stocker: sembravano il giorno e la notte, invece no, si piacciono. Uno dice: come fa a sopportarsi una coppia che mentre lui va dagli alpini (Mehr lesen Sie im Alto Adige vom 19. Dezember 2013)

In dieselbe Kerbe schlug schon die Soziallandesrätin: "Ich war im Auftrag von Landeshauptmann Arno Kompatscher in Wien." Kompatscher vertritt die Provinz, doch darf er, darf die Provinz eine Delegation zu der letzten Ehrerweisung für einen Freiheitskämpfer entsenden? Das will Alessandro Urzì wissen. Dass das Dienstauto verwendet wurde besorgt ihn weniger. Doch was solle diese Teilnahme der Provinz am Begräbnis von Fritz Molden, "el finanziatore ed organizzatore politico del movimento terroristico e secessionista BAS."

Auch diesen Einwand lässt Kompatscher nicht gelten: "Wir mussten dabei sein. Molden war eine große Persönlichkeit - von den Nazis verfolgt. Er war kein "bombarolo" und hat sich immer gegen die Gewalt ausgesprochen."
Über eines will der Landeshauptmann am heutigen Freitag, 24. Jänner, aber sprechen: Über die Regelung wie Dienstautos eingesetzt werden dürfen. Damit blaue Fahrzeuge nie wieder zum Problem werden.

 

 

 

behauptet ihre Landtagskollegin Eva Klotz unter Verweis auf eine entsprechende Pressemitteilung der Partei.