Politik | Gemeindepolitik

Luigi Spagnolli hat die Nase voll

Sparen gut und recht, aber wo und wie? Luigi Spagnolli will endlich Klarheit: vom römischen Finanzministerium und von der Landesverwaltung. "Sonst geh ich..."

Noch am vergangen Freitag, 18. April, hatte Bozens Bürgermeister Luigi Spagnolli lobende Worte für Arno Kompatscher gefunden. Klar und transparent gehe der Landeshauptmann vor, lasse stets Dialog zu,  "weil sich Kompatscher nicht auf Machtpositionen zurückzieht." Anerkennung auch in Sachen Gemeindenfinanzierung: "Ich habe vollstes Vertrauen in diese Landesregierung." 

Eine Woche später klingen diese guten Worte anders. Und Luigi Spagnolli ist überzeugt: Dass den Gemeinden im Jahr 2014 plötzlich 20 Millionen Euro weniger zustehen, das kann nicht stimmen. "Da wurde falsch gerechnet", sagt er zur Neuen Südtiroler Tageszeitung. Auf der heutigen Sitzung des Gemeindenverbandes will auch Präsident Andreas Schatzer die Verhandlungen mit dem Land neu aufrollen. Die Hoffnungen sind jedoch gering.

Ein Minus von...?
Elf Millionen weniger könnten es für die Stadt Bozen sein, schreibt die NSZ, von 15 Millionen spricht die Tageszeitung Dolomiten, Klarheit gibt es keine. Auch nicht beim Bürgermeister. Der ärgert sich, will endlich die Zahlen kennen, will wissen, was in Sachen GIS ansteht, ob Wobi-Wohnungen Erst- oder Zweitwohnungen sind. Vier Millionen Euro könnten für die Stadt Bozen flöten gehen, wenn sie den Zweitwohnungssteuersatz von 7,6  Promille bei Institutswohnungen nicht anwenden kann. "So können wir nicht arbeiten." Und  Spagnolli geht einen Schritt weiter: "Sonst gebe ich den Schlüssel für das Rathaus ab."

Dass Bozen bevorzugt werden muss, auch finanziell, ist für den Bürgermeister der Landeshauptstadt klar, sonst müsse eben bei Dienstleistungen für den Bürger gespart werden. Fast wie eine Drohung klingt das. Ob Freizeit, Kultur "oder sonst etwas, das werden wir sehen." Spagnolli lobt nicht mehr, Spagnolli ist verärgert.