Gesellschaft | Studie

Schulabbrecher und Drogen

Wie hängen Schulabbruch und Drogenkonsum zusammen, wollte das Forum für Prävention wissen und hat in einer Studie beiden Phänome untersucht.

Das Bild vom kiffenden Jugendlichen, der schuleschwänzend an Straßenecken herumhängt, muss revidiert werden, sagt Peter Koler vom Forum für Prävention. Es mag in manchen Fällen zutreffen, doch eine kürzlich durchgeführte Studie zeigt ein viel diffizileres Bild von jugendlichen Schulabbrechern bzw. Jugendlichen, die Drogen in ihrer Freizeit konsumieren. "Ausgangspunkt der Untersuchung war die Frage, ob und inwiefern diese beiden Phänomene miteinander in Beziehung stehen. Wir wollten herausfinden, aus welchen Gründen Schüler und Studenten ihre Ausbildung abbrechen und wir wollten die Zusammenhänge zwischen Schulabbruch und Drogenkonsum spezifizieren," so Koler. Wohin geht demnach der Trend in der Drogenkonsumszene?

In Freizeitkonsumszenen wird in erster Linie Alkohol, Tabak und Cannabis konsumiert. In diesem Umfeld wurde die Studie, die eine Zusammenarbeit mit der Freien Universität Bozen, dem Projekt streetlife.bz der Caritas und dem Verein La Strada-Der Weg ist, durchgeführt. So wurden 226 Fragebögen ausgewertet, auf Menge und Art des Drogenkonsums, darauf, welche Vorsichtsmaßnahmen Jugendliche zur Risikominderung treffen, und schließlich auch, inweiweit es Schwierigkeiten in Schule, Ausbildung oder bei der Arbeit gibt. Bei den Schulabbrechern oder jenen, die es waren und wieder an den Ausbildungsort zurückgekehrt waren, gaben alle an, dass sie in den Nachtszenen aktiv seien und Drogen konsumierten, dass dies jedoch nicht ausschlaggebend war für den Abbruch der Schulausbildung. Dafür, so zeigt die Studie, muss noch einiges mehr zusammenkommen, wie Mehrfachbelastungen im schulischen, familiären und sozialen Bereich. 

Die Befragten gaben auch mehrheitlich an, mit ihrem "freien" Leben recht zufrieden zu sein, oder wie es in der Studie heißt: "Die Jugendlichen weisen eine relativ hohe Lebenszufriedenheit auf und sind um eine Risikominimierung bemüht." Interessante Erkenntisse, findet Peter Koler, werde doch nachgewiesen, dass es bei drogenkonsumierenden Schulabbrechern nicht immer zum Schlimmsten stehen muss, dass viele von ihnen auch wieder zurück in die Schulbank finden und dass auch der Drogenkonsum differenzierter zu betrachten sei. 

Die ausführliche Studie finden Sie hier.