Politik | Medizinerausbildung

Paradigmenwechsel bei der Medical School

Erst ging es um den angeblich fehlenden Ärztenachwuchs, jetzt steht die mangelnde Akademisierung des Südtiroler Sanitätswesens im Mittelpunkt. Die Kritik bleibt.

Gerade erst wurde die Medical School wegen des fehlenden OK's aus Rom von der Landesregierung auf Eis gelegt. Zwei Monate später erscheint das Projekt lebendiger als je zuvor. Allerdings hat sich offenbar die Stoßrichtung von Landesregierung und Sanitätsdirektion geändert. Bislang wurde der Mangel an Südtiroler Medizinstudentenin in den Mittelpunkt gerückt. Ein Argument, das mittlerweile durch die unbestritten hohe Zahl an Südtirolern, die an den medizinischen Fakultäten in Innsbruck und Wien aber auch an anderen Universitäten eingeschrieben sind, widerlegt wurde. Jetzt soll die Medical School das akademische Niveau der Gesundheitsversorgung in Südtirol steigern und damit einerseits die Patientenversorgung verbessern und gleichzeitig mehr Ärzte aus dem Ausland anziehen, bzw. junge Südtiroler Mediziner zur Rückkehr in ihre Heimat bewegen. „Ein Arzt muss forschen können“, sagte Prof. Alfred Königsrainer, Ärztlicher Direktor am Universitätsklinkum Tübingen, bei der Vorstellung der "neuen" Medical School. Nur wenn hierzulande auch geforscht werde, sei ein Wechsel nach Südtirol für einen aufstrebenden Mediziner interessant, sagte Königsrainer.

Mangelnde Zusammenarbeit mit Medizin-Uni Innsbruck
Das bestreiten auch die Gegner der Medical School nicht, sie fragen allerdings, ob diese Akademisierung nicht einfacher, schneller und kostengünstiger in Zusammenarbeit mit der Universität Innsbruck realisiert werden könnte. Letztere sei im vorliegenden Projekt jedoch überhaupt nicht mehr einbezogen, kritisiert Otto Mahlknecht, Vorsitzender des Südtiroler Freundeskreises der Uni Innsbruck. Ein Fakt, der auch vom Rektor der Medizin-Uni, Herbert Lochs, bestätigt wird – man habe seit mehr als einem Jahr nichts mehr aus Südtirol gehört, so Lochs. Er weist im Interview mit der Tageszeitung Dolomiten auch darauf hin, dass Innsbruck als Landesuniversität für Südtirol fungiere und bereits konkrete Angebote gemacht habe, wie man die Südtiroler Krankenhäuser in der klinischen Ausbildung zu unterstützen könnte.
Man könne und solle über das Projekt noch diskutieren, sagte auch Gesundheitslandesrat Richard Theiner bei der Vorstellung am Donnerstag. Selbst eine Volksbefragung sei denkbar, auf keinen Fall solle die Medical School gegen den Willen der Bevölkerung durchgesetzt werden, so Theiner.

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Profil für Benutzer Riccardo Dello Sbarba
Riccardo Dello… Fr., 24.05.2013 - 13:27

Uno zig zag incredibile. Uno strappazzo indecente della materia "università" e del materiale "soldi pubblici".
Prima doveva essere una specie di "triennio iniziale" da fare qui per poi completare gli studi in Italia o in Austria e così aggirare le norme del numero chiuso. Insomma, un canale d'accesso per studenti/esse del Sudtirolo.
Adesso diventa una specie di corso permanente di aggiornamento per medici e medichesse.
Queste continue giravoltole, così come gira il vento, sono classiche di Theiner, l'assessore indeciso a tutto.

Fr., 24.05.2013 - 13:27 Permalink