Bürgerliste gegen SVP
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Drei Listen treten am kommenden Sonntag (26. Mai) zu den vorgezogenen Gemeindewahlen in St. Martin in Passeier an. Diese sind notwendig geworden, nachdem die langjährige Bürgermeisterin Rosmarie Pamer nach erfolgreicher Kandidatur in die Landesregierung wechselte. Mit dem Rücktritt von Pamer im November 2023 übernahm Vizebürgermeister Erich Kofler die Amtsgeschäfte der Gemeinde.
18 Sitze gilt es, in der in der 3.300-Seelen-Gemeinde zu verteilen. Bei den letzten Wahlen im Jahr 2020 trat neben der SVP (85,7 %) erstmals auch die Süd-Tiroler Freiheit an, die auf Anhieb drei Sitze (14,3 %) für sich verbuchen konnte. Als einzige Kandidatin für die Bürgermeisterwahl hat sich vor dreieinhalb Jahren Rosmarie Pamer zur Verfügung gestellt, die mit 1.258 Stimmen ins Amt gewählt wurde. Bei den Wahlen am Sonntag dürfte es erheblich spannender werden, denn die Bürger können zwischen zwei Kandidaten wählen, die sich um das höchste Amt der Gemeinde bewerben: Für die SVP geht der 28-jährige Geschäftsführer des Jugendtreffs Dominik Alber ins Rennen, für die „Bürgerliste für St. Martin“ tritt der ehemalige SVPler Patrick Bortolotti an. Keinen Bürgermeisterkandidaten stellt die rechtskonservative STF, die offenbar nicht vom Stimmungshoch im Zuge der Landtagswahlen profitieren konnte, wo Landeshauptmann-Kandidat Sven Knoll mit 442 Stimmen sogar einen größeren Zuspruch erhielt als der amtierende Landeshauptmann Arno Kompatscher, der 350 Stimmen auf sich vereinen konnte. Dass Landespolitik ungleich Gemeindepolitik ist, spiegelt sich auch in der Zahl der Kandidaten wieder: Die Süd-Tiroler Freiheit stellt in der Psairer Gemeinde, die sich bei den Landtagswahlen als ein Hotspot der Protestwähler präsentierte (die STF erreichte 25,1 %, JWA 11 %) lediglich vier Kandidaten (Erwin Platter, Eva Pöhl, Arnold Pöhl und Lukas Pfitscher). Die erst vor wenigen Monaten aus der Taufe gehobene Bürgerliste für St. Martin, die von Bortolotti und Christian Raich vorangetrieben wurde, tritt hingegen mit 16 Kandidaten an (Patrick, Bortolotti, Christina Ennemoser, Gregor Fauner, Armin Thaler, Stefan Obertegger, Natali Gruber, Vera Mössmer, Erwin Marth, Walter Raich, Anna Haller, Franz Pircher, Rudolf Alois Brunner, Elena Gögele, Lena Zipperle, Christian Raich und Stefan Eschgfäller). Wie Bortolotti hatte auch Raich ursprünglich eine andere politische Heimat und wechselte von der STF, für die er bei den vergangenen Wahlen 167 Stimmen holte, zur neuen parteiunabhängigen Liste. Die SVP tritt mit 18 Kandidaten an, wobei Angelika Brunner Öttl, Erich Kofler, Christian Marth, Armin Pamer, Konrad Pichler, Thomas Pircher, Manfred Pixner, Vigil Raffl und Anneliese Weiss Angerer bereits in der letzten Legislatur im Gemeinderat vertreten waren. Mit Lukas Fahrner, Martina Ilmer, Petra Kuen, Armin Oberprantacher, Anton Öttl, Peter Pichler, Helene Platter und Annelies Unterthurner kommen acht neue Kandidaten hinzu. Parteiübergreifend hat sich das Problem des leistbaren Wohnraumes als Hauptwahlkampfthema herauskristallisiert.
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Öffnungszeiten der Wahllokale
Die Wahllokale sind am Sonntag, 26. Mai, von 7.00 bis 21.00 Uhr geöffnet. Die Auszählung der Stimmen beginnt unmittelbar nach Schließung der Wahllokale. Die ersten Ergebnisse werden auf SALTO am Sonntagabend veröffentlicht.