Ein Zeichen des guten Willens
Zwar wurde die Freiwillige Feuerwehr Waidbruck duch den Gemeinderatsbeschluss vom Mittwoch, 21. Jänner für derzeit als handlungsunfähig erklärt, doch die Jahreshauptversammlung ging wie geplant am vergangenen Samstag vonstatten. Eine äußerst emotional aufgeladene Versammlung, wie die Freiwillige Feuerwehr in einer Presseaussendung anmerkt: "Unter Anwesenheit hoher Feuerwehrfunktionäre kam zu den vorgesehenen Neuwahlen für die Amtszeit 2015-2020. Dabei wurden mit überwältigender Stimmenmehrheit Michael Gantioler zum neuen Kommandanten und Lukas Gröber zum neuen Kommandanten-Stellvertreter gewählt."
Die Wahl sei einmal mehr Ausdruck des hohen Stellenwerts und des großen Zusammenhalts der Feuerwehr in Waidbruck. Die Neuwahlen seien ein sichtbares Zeichen für einen Neustart und ein Zeichen des guten Willens. Man erhoffe sich nun auch von der Gemeindeverwaltung "endlich ein Einlenken in dieser für das gesamte Dorf äußerst unangenehmen Situation."
Seitens der neuen Führung erging an die anwesenden Feuerwehrfunktionäre und Gemeindevertreter deshalb die Bitte, die längst überfällige Überprüfung der vorgelegten Unterlagen durchzuführen und die Angelegenheit endlich zu einem vernünftigen Ende zu bringen, sodass sich die Feuerwehr wieder voll und ganz auf ihre institutionellen Aufgaben konzentrieren könne. Zum Eklat war es gekommen, weil der Gemeindeverwaltung Waidbruck die Originalrechnungen zur Abschlussbilanz 2013 nicht vorgelegt wurden. Der bürokratische Aufhänger war Ausdruck eines Streits zwischen Feuerwehr-Verein und der Gemeindeführung, der seit längerem schwelt.
So friedlich und einig, wie es sich in der Presseaussendung anhört, schien die Jahresversammlung dann doch nicht gewesen zu sein: Wie die Tageszeitung Dolomiten schreibt, sei es zu verbalen Attacken gegen den Eisacktaler Feuerwehrinspektor Erich Mayrl gekommen, sodass dieser die Sitzung vorzeitig verließ. Auch meldete sich Bürgermeister Oswald Rabanser medial zu Wort; für ihn sei die neue Feuerwehrführung "alles andere als ein Neustart", und er stelle sich die Frage, ob in diesem Streit nicht endlich das Land einschreiten müsse.