Politik | Freiheitliche
Weibliche Listenspitze
Foto: Die Freiheitlichen
Die Frau zeigt Selbstbewusstsein.
„Wir haben in der laufenden Legislatur bewiesen, dass wir eine inhaltsorientierte Politik machen und dabei den nötigen Hausverstand und die nötige Bodenhaftung mitbringen, die viele Südtiroler in der heutigen Politikblase vermissen. Unser Land braucht endlich weniger Arroganz und Selbstdarstellung in der Landespolitik und der regierenden Volkspartei, dafür wieder mehr Demut, Bürgernähe und demokratiepolitische Frischluft“, sagt Sabine Zoderer.
Sabine Zoderer wird bei den Landtagswahlen im Oktober 2023 als Spitzenkandidatin die Liste der Südtiroler Freiheitlichen anführen.
Die 43-jährige Partschinser Arbeitnehmerin und Mutter von zwei Kinder legt damit einen fulminanten politischen Aufstieg hin. Vor knapp drei Jahren in den Gemeinderat ihrer Heimatgemeinde gewählt, trat Zoderer bei den Parlamentswahlen 2022 für die Freiheitlichen im Senatswahlkreis West an und holte dabei mit 4.955 Stimmen immerhin 7,68 Prozent für die Südtiroler Blauen.
Im Februar 2023 wird Sabine Zoderer zur neuen Parteiobfrau der Südtiroler Freiheitlichen gekürt und gestern wurde bekannt, dass sie auch die blaue Spitzenkandidatin bei den Landtagswahlen im Oktober 2023 sein wird. Unter dem Motto „Südtirol kann`s besser!“ wollen die Freiheitlichen dann in den nächsten Wochen die weiteren Kandidatinnen und Kandidaten vorstellen.
Zwei Frauen, ein Mann
Dabei ist längst klar, wie die Listenspitze ausschauen wird. Hinter Sabine Zoderer wird die amtierende Landtagsabgeordnete Ulli Mair den zweite Listenplatz belegen. Erst auf Platz 3 folgt dann der bisherige Kopf der Südtiroler Blauen Andreas Leiter-Reber.
Was wie ein weiblicher Putsch aussieht, ist in Wirklichkeit aber eine gemeinsame und koordinierte Entscheidung.
Auf einer Klausur der Freiheitlichen vor rund zehn Wochen wurde der offizieller Vorschlag gemacht, dass Sabine Zoderer als Listenführerin designiert werden soll. Die damals frischgebackene Parteiobfrau lehnte diesen Antrag aber ab. Sie wolle nicht an der Listenspitze stehen, Spitzenkandidat soll Andreas Leiter-Reber werden. Dahinter Ulli Mair und Sabine Zoderer auf Platz 3. So wurde es dann auf der freiheitlichen Klausur auch beschlossen.
Dass sich diese Reihenfolge noch nachhaltig geändert hat, liegt daran, dass Andreas Leiter-Reber an diesem Tag auf der Klausur nicht anwesend war. Der langjährige Freiheitliche Obmann erklärte aber im Nachhinein, dass er auf keinen Fall die Landtagsliste anführen wolle. Die Argumentation: Es brauche neue Gesichter.
So hat man vor rund zehn Tagen auf einer Vorstandssitzung eine neue Reihenfolge beschlossen. Sabine Zoderer als Listenführerin, dahinter Ulli Mair und Andreas Leiter-Reber auf Platz 3. „Es war ausdrücklich sein Wunsch, den beiden Frauen den Vortritt zu lassen“, sagt ein freiheitlicher Funktionär.
Diese Entscheidung macht gleichzeitig aber auch eines klar: Die Südtiroler Blauen gehen davon aus, dass sie bei den kommenden Landtagswahlen mindestens 3 Mandate im Landtag erreichen werden.
„Politik braucht weniger Selbstdarstellung, dafür mehr Demut, Bürgernähe und demokratiepolitische Frischluft“, so Sabine Zoderer nach ihrer Designierung zur Spitzenkandidatin. Und weiter: „Mein Ziel ist es, gemeinsam mit meinem Team diese politische Veränderung möglich zu machen“.
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