Wirtschaft | Maskenskandal

Das Geschäft mit dem Schweigen

In den Athesia-Medien findet das Buch „Das Geschäft mit der Angst“ nicht statt. Mit welcher Doppelzüngigkeit man dabei vorgeht, zeigt jetzt ein unmoralisches Angebot.
Maskenskandal, buch, Franceschini, Oberhofer
Foto: Seehauserfoto
Es ist fast schon ein Reflex. Wenn das Duo Oberhofer/Franceschini ein Buch schreibt, dann wird in den Medien des Hauses Athesia das kollektive Schweigen verordnet. Aber nicht nur das. Gleichzeitig bricht in den „Dolomiten“ der SVP-Kompatscher-Spendenskandal aus. So war es im März 2022 nach der Vorstellung des Buches „Freunde im Edelweiss“ und so ist es im September 2023 nach der Vorstellung des neuen Buches „Das Geschäft mit der Angst“.
In den Dolomiten steht bis heute kein Wort über das Buch, das derzeit Südtirol bewegt. Im Alto Adige hat man am Tag nach der Buchvorstellung eine 10-Zeilen-Randnotiz gebracht. Auch in allen anderen Athesia-Medien findet man nichts über das Buch (mit einer Ausnahme: südtirolnews.it).
Dafür gehen in den Athesia-Buchhandlungen seit Tagen die Bücher wie die warmen Semmeln über den Ladentisch. Fünf Tage nach dem Erscheinen steht „Das Geschäft mit der Angst“ auf Platz 1 der Athesia-Bestseller-Liste, die in der Sonntagszeitung „Zett“ veröffentlicht wird.
Nicht nur diese Doppelzüngigkeit macht deutlich, dass im christlichen Verlagshaus Geld nicht stinkt.
Mit welcher Selbstgefälligkeit und Arroganz der Ebner-Verlag aber vorgeht, zeigt ein Schreiben, das zwei Tage nach der Vorstellung des Buches beim Verlag „arob“ eingetroffen ist. Der Absender: Christoph Niederkofler, Leitung Key Account Management und damit eine Art Werbechef im Hause Athesia.
 
athesia.jpg
Mail vom Athesia-Werbechef: Bezahlte Werbung für ein Buch über das man keine Zeile schreibt.
 
In der E-Mail heißt es:
 
„Ihr Buch „Das Geschäft mit der Angst“ wird bereits stark diskutiert. Vielleicht möchten Sie dieses Interesse mit Anzeigen für Ihr Buch verstärken.
Wenn Ja, sende ich Ihnen sehr gerne einige Möglichkeiten der Bewerbung auch in unseren Medien zu.
Über eine Rückmeldung freue ich mich sehr.“
 
Nicht nur diese Doppelzüngigkeit macht deutlich, dass im christlichen Verlagshaus Geld nicht stinkt.
Werbung für ein Phantom, das es im Reiche Athesia nicht gibt und nicht geben darf.
Außer beim Zählen der Silberlinge.
Bild
Salto User
Manfred Gasser Mo., 25.09.2023 - 14:53

Wenn es die Herausgeber stört, dass Athesia an ihrer Story mitverdient, könnten sie doch den Verkauf in all den Filialen der Verlagsanstalt unterbinden. Oder geht das nicht?

Mo., 25.09.2023 - 14:53 Permalink