Wirtschaft | Klimaplan

Kühe töten fürs Klima?

Der Landtagsabgeordnete der Fraktion „Perspektiven für Südtirol“, Peter Faistnauer, lässt mit einer Anfrage aufhorchen. Ist in Südtirol ähnliches wie in Irland geplant?
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Foto: suedtirolfoto.com
Um die Klimaziele zu erreichen, ist eine Reduktion der in der Landwirtschaft produzierten Emissionen vorgesehen. Laut eines Berichts der FAZ vom 19. Juni 2023 sollen in Irland dafür 200.000 Rinder getötet werden. Auch in Südtirol spricht man im Klimaplan von einer Reduzierung der Emissionen um 30 Prozent, weshalb der Wipptaler Landtagsabgeordnete Peter Faistnauer wissen möchte, ob hierzulande ebenfalls eine Reduzierung des Rinderbestandes geplant ist und falls ja, ob konventionelle und Bio-Betriebe gleichermaßen betroffen sein werden. Nach der Diskussion um die hohen Futtermittelzukäufe – der Großteil der Viehbauern muss Kraftfutter von außerhalb zukaufen, da in Südtirol außer Mais praktisch kaum Getreide angebaut wird – wird auch in der Berglandwirtschaft zunehmend die Frage nach einer nachhaltigeren Wirtschaftsweise lauter.
 
 
 
Zwar wurde in Südtirol vor dem Hintergrund des mancherorts hohen Viehbesatzes und des daraus resultierenden Problems der Nitrat-Belastung 2018 die flächenbezogene Landwirtschaft eingeführt, doch reicht das, um die Vorgaben des Klimaplanes zu erfüllen? Faistnauer will deshalb vom zuständigen Landesrat für Landwirtschaft wissen, ob auch eine Obergrenze für den Kraftfuttereinsatz pro Großvieheinheit in Südtirol eingeführt werden soll, um eine Reduktion der CO2- und Methangas-Emissionen zu erreichen. Auf Nachfrage erklärt Faistnauer, dass die Viehbauern dadurch wohl wieder vermehrt auf autochthone und genügsame Rinder statt auf Hochleistungstiere setzen würden – diese Rückkehr zu einer nachhaltigeren Wirtschaftsweise müsste sich jedoch wiederum im Produktpreis wie beispielsweise bei der Milch niederschlagen. Forderungen nach einem Auszahlungspreis von 80 Cent im konventionellen und einen Euro im Biobereich, wie sie beispielsweise vonseiten der Initiative „Zukunft Südtiroler Bergmilch“ erhoben wurden, gelten bei den Sennerei-Betrieben jedoch als nicht umsetzbar. 
Doch welche konkreten Maßnahmen plant die Landesregierung für die nächsten fünf Jahre? Auf eine – ehrliche – Antwort darf man gespannt sein. 
 

 

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Dietmar Nußbaumer Mo., 26.06.2023 - 22:28

Grauvieh statt Turbokühe, mehr Heu - weniger Kraftfutter, sprich Getreide, eigentlich Menschennahrung. Alles ist möglich, wenn Handel und Konsument mitspielen. Oder Milch und Milchprodukte von irgendwoherkarren. Spart auch nicht CO2.

Mo., 26.06.2023 - 22:28 Permalink