Streit ums Verkehrs-Thema
„Diese Brücke wollen wir nicht!“, schrieb Robert Ploner aus Innichen, der eine Petition gegen die Brückenlösung in Innichen-West ins Leben gerufen hat. Dieses „Wir“ besteht aus 500 Personen, die nicht nur aus Innichen, sondern auch aus Toblach, Rasen-Antholz und Olang kommen – also jenen Gemeinden, in denen demnächst größere Verkehrsinfrastruktur-Projekte geplant sind, die unter anderem mit Olympia-Geldern finanziert werden. Gegenwind kommt vor allem von den Bürgerlisten bzw. haben sich auch die Team K-Abgeordneten Maria Elisabeth Rieder und Alex Ploner bereits gegen die doppelstöckige Kreisverkehr-Variante in Olang ausgesprochen, ebenso wie die Sprecherin der Initiativgruppe Olang/Rasen-Antholz und Neo-Kandidatin für die Grünen, Katja Renzler. Offensichtlich wächst die Konkurrenz um die Besetzung dieses Themas zwischen den stark ökologisch ausgerichteten Bürgerlisten und den Grünen, während die SVP hinter den Bauprojekten steht.
Die von der SVP regierten Gemeinden von Rasen-Antholz und Olang haben sich bereits im Mai mehrheitlich für den Bau der Kreisverkehrlösungen ausgesprochen, Mitte Juni hat auch der Gemeinderat von Innichen mehrheitlich (die elf SVP-Räte stimmten mit Ja) für die Brückenlösung votiert, während die Bürgerliste Innichen San Candido 2020 und der Vertreter der italienischen Sprachgruppe im Gemeinderat, Marco Dapoz, sich dagegen ausgesprochen haben. Mittlerweile hat die Initiativgruppe Olang Rasen Antholz auf der Webseite der Gruppe Climate Action ebenfalls eine Petition gegen den doppelstöckigen Kreisverkehr in Olang gestartet. Zu den Partnern gehören der Umweltring Pustertal, der Heimatpflegeverband Südtirol, Climate Action, der Dachverband für Natur- und Umweltschutz, der KlimaClub Südtirol und Fridays for Future. Laut Initiativgruppe wolle man mit dieser Unterschriftenaktion ein weiteres deutliches Zeichen setzen, dass „genug wirklich genug ist". Ihrer Ansicht nach braucht Olang keine „Gadertaler Einfahrt“. Man darf gespannt sein, ob „die“ Pustertaler Bürger und Bürgerinnen das bei den kommenden Landtagswahlen genau so sehen oder es nur als ein Wahlkampf-Thema abtun.