Blaubeeren
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Gesellschaft | #alsodann

Shoppen mit Wurm

Eigentlich geht’s immer nur ums Shoppen heutzutage, egal ob die Athesia ein paar „Testate“ kauft oder ob ich im Laden Schwarzbeeren hole. Gern steckt der Wurm drin.

Die Shopping-Ausflüge der Ebners überlasse ich der Redaktion, die passen nicht in eine leichte Kolumne. Ich hab's eher auf die Schwarzbeeren abgesehen, jene im durchsichtigen Plastikbecher, der in der blauen Trennmülltonne landet - wenn alles gut geht. Oft geht’s weniger gut, dann landet der Becher im Schürloch oder in einem Fischbauch. Und schon ist das Kolumnen-Thema nicht mehr ganz so leicht.

Ich bin ja eine von den Guten. Bei uns gibt’s kein Wasser aus Plastikflaschen, eingekauft wird mit eigener Tasche am Markt oder im Laden um die Ecke, und wenn ich's geistig und zeitlich hinbekomme, nehme ich nichts Plastikverpacktes. Außer den Schwarzbeeren und ihren roten Kolleginnen. Die sind anders nicht zu haben, stelle ich hilflos fest. Hilflos war ich auch, als mir vor dem Kochen der Petersil für den Schwammlreis fehlte. Der nächste erreichbare Petersil war der in der Plastikwanne. Ich hab ihn gekauft. Überhaupt schreien die fiesen Plastikbehälter in ihrer unsichtbaren Durchsichtigkeit ständig Nimm-mich-mit. Reflektiertes Einkaufen braucht eben Kraft und Zeit. Bequemer ist das flotte In-den-Einkaufswagen-Hauen.

Die Shopping-Ausflüge der Ebners überlasse ich der Redaktion, die passen nicht in eine leichte Kolumne. Ich hab's eher auf die Schwarzbeeren abgesehen

Da ließe sich von Athesia einiges lernen. Die hat vor ihrem neuesten Einkauf bestimmt gründlich auf die Verpackung und auf die Zutatenliste geschaut. Nur wir sind so blöd und nehmen, was uns aufgedrängt wird. Weil das Shoppen die Welt regiert, stecken wir fest im Kaufen, Horten, Wegwerfen. Hilflos kopflos.