“Baustopp notwendig und rechtens”
Es ist ein nicht unbeachtlicher Erfolg, den der Dachverband für Natur- und Umweltschutz und der Alpenverein Südtirol (AVS) am Donnerstag (25. August) am Bozner Verwaltungsgericht eingefahren haben. Mit einer einstweiligen Verfügung haben die zuständigen Richter die Bauarbeiten für die neue Talabfahrt im Skigebiet Schnalstal vorerst gestoppt. Zum Unverständnis von Elmar Pichler Rolle, Geschäftsführer der Schnalstaler Gletscherbahnen AG. Er wirft wirft den Vereinigungen, die die Verfügung erwirkt haben vor, “familien- und wirtschaftsfeindlich” sowie “gegen mehr Sicherheit und Arbeitsplätze in Schnals zu sein”. Dachverband und AVS kontern: “Wie Herr Pichler Rolle darauf kommt, ist uns absolut schleierhaft.”
Das Projekt, das die Schnalstaler Gletscherbahnen AG seit mehreren Jahren vorantreibt, sieht vor, die derzeitige Talabfahrt zu entschärfen und eine neue Pistenverbindung zwischen der Skizone Lazaun und dem Gletscher zu schaffen. Am 19. Jänner dieses Jahres hat die Landesregierung dem Vorhaben zugestimmt – trotz negativem Gutachten des Umweltbeirates, der den Bedarf nach einer neuen Talabfahrt in Frage stellte. Am Dienstag dieser Woche folgte dann das Ok aus den Schnalser Gemeindestuben. Bürgermeister Karl Josef Rainer stellte die Baugenehmigung aus und die Schnalstaler Gletscherbahnen AG machten sich umgehend an die Arbeit. Doch bereits zwei Tage später musste die Baustelle gestern nun stillgelegt werden. Grund dafür ist ein Rekurs gegen die Baugenehmigung.
Diesen hatten Dachverband und AVS eingereicht, da seit März 2016 ein Rekurs gegen das Bauvorhaben beim Verwaltungsgericht anhängig ist. Ebenso wie der Umweltbeirat führen die Umweltschützer und der AVS darin eine Reihe von Gründen gegen das Projekt an. Darunter die schwierigen geologischen Verhältnisse des Geländes, auf der die neue Abfahrt entstehen soll sowie die Maßnahmen, die bei Lawinenabgängen zu treffen seien. “Eine erhöhte Sicherheit ist somit auch auf der neu geplanten Talabfahrt außerhalb der Skizone nicht zu erwarten”, ist man bei Dachverband und AVS sicher. Daher auch das Unverständnis ihrerseits über die Äußerungen von Elmar Pichler Rolle. “Keine Silbe” stehe in dem im Frühjahr eingebrachten Rekurs, dass Dachverband und AVS “gegen Sicherheit, Familien und Arbeitsplätze” sei, “sehr wohl werden aber eine Reihe von formalen und inhaltlichen Gründen” gegen das Bauprojekt ins Feld geführt. Der Baustopp sei daher “notwendig und rechtens” gewesen, unterstreichen Dachverband und AVS.