Showdown in Graun
Das Vinschger Oberland kommt in Bewegung.
In Bewegung dort kommen die Skigebiete, die Skigebiete Haider AG, also die Haideralm, und die Schöneben AG. Am morgigen Donnerstag kommt es zum Showdown. Denn in einer außerordentlichen Vollversammlung sollen die Aktionäre der Haider AG darüber befinden und entscheiden, ob mit Schöneben Fusionsgespräche aufgenommen werden sollen.
Der Tagesordnungspunkt bei der Versammlung im Sitzungsaal der Feuerwehr um 20.00 Uhr lautet: „Beauftragung des Verwaltungsrates mit der Aufnahme von Fusionsverhandlungen“. Die Weichen für das Betreten von Neuland sind gestellt.
Denn die Gemeinde Graun ist bei der Haider AG mit einer Aktienbeteiligung von knapp 60 Prozent der größte Aktionär. Und weil die Gemeinde Graun ihr Aktienpaket loswerden muss, hat sie ein Schätzgutachten in Auftrag gegeben. Schlappe rund 160.000 Euro werden die Aktien der Gemeinde Graun bewertet. Ausgemachtes Ziel war es ursprünglich, dieses Aktienpaket mit der Auflage etwa, dass der große Lift 10 Jahre lang betrieben werden müsse, in einer Ausschreibung am Markt anzubieten.
Schöneben, der dortige Verwaltungsrat mit Oswald Folie als Präsident an der Spitze, haben diesem Ansinnen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Der Verwaltungsrat der Schöneben AG hat der Gemeinde nämlich mitgeteilt, dass man zu Fusionsgesprächen bereit sei. In der Gemeinde wurden daraufhin die Ausschreibungsmodalitäten für den Verkauf gestoppt und man hat unverzüglich eine außerordentliche Vollversammlung der Haider AG einberufen, bei der eben auch über die Richtung Fusion abgestimmt werden solle.
Hintergrund der Reaktion von der Schönebner Seite ist es, dass man die Haideralm nicht irgendeinem Investor überlassen wolle, der sich um eine Zusammenarbeit mit Schöneben um nichts schert. Dahinter steht auch, dass man dem Nordtiroler Investor Hans Rubatscher über die Oberländer Gletscherbahn AG das Entreé in die Haideralm verwehren möchte.