Politik | Abwanderung

„Weniger Selbstzufriedenheit in Politik“

Das ist laut einer Umfrage der sh.asus in Wien ein großer Wunsch junger Südtirolerinnen und Südtiroler. Das Team K hat sie zum Gespräch eingeladen.
Vorstand der sh.asus Wien
Foto: sh.asus
  • Vorstandsmitglieder der Außenstelle Wien der Südtiroler HochschülerInnenschaft (sh.asus) haben sich mit der Landtagsfraktion des Team K – Paul Köllensperger, Maria Elisabeth Rieder, Alex Ploner und Franz Ploner – zu einem konstruktiven Austausch getroffen. Im Mittelpunkt des Gesprächs stand die Frage, wieso immer mehr junge Menschen Südtirol den Rücken kehren. Das Gespräch bilde den Auftakt zu einer Reihe von Treffen mit den im Südtiroler Landtag vertretenen Parteien, erklärt die sh.asus in einer Pressemitteilung.

    Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP) hatte Mitte Oktober ein Treffen mit der sh.asus zum Thema Abwanderung ausgeschlagen, dies führte wie berichtet Anfang November bei der Einweihung der Südtiroler Autonomiestele am Südtiroler Platz in Wien zu einem Protest der sh.asus. Nun ist das Team K auf die Außenstelle Wien zugegangen und hat Gesprächsbereitschaft signalisiert. Die Außenstelle hat daraufhin eine Umfrage bei ihren Mitgliedern durchgeführt, an der sich rund 60 Studierende und Arbeitende aus Südtirol beteiligten. Es wurden jene Faktoren abgefragt, die eine Rückkehr erschweren oder verhindern. 

  • Zu hohe Wohnungspreise und zu wenig Offenheit

    Die Ergebnisse zeichnen ein deutliches Bild: In zentralen Bereichen wie Wohnen, LGBTIQ+ Rechten und Kulturpolitik bestehe politischer Handlungsbedarf, damit junge Menschen Südtirol als realistische Zukunftsperspektive wahrnehmen: Hohe Lebenshaltungskosten, aber auch Sexismus, Rasssismus und Queerfeindlichkeit stellen laut Umfrage heute große Hürden dar. Auch „weniger Selbstzufriedenheit in der Politik und eine klare Abgrenzung nach rechts“ sowie mehr Räume und Angebote für junge Erwachsene werden gefordert. 

    Das Team K brachte im Gespräch zu den genannten Themen mehrere Vorschläge für Besserung ein und gab zu, sich noch zu wenig gegen Queerfeindlichkeit zu engagieren. Zudem arbeite die Partei daran, ein eigenes Autonomieverständnis zu entwickeln und die Rahmenbedingungen für Kulturschaffende zu erleichtern.