Politik | Verkehr

Die Straßen-Millionen

180 Millionen Euro will das Land bis 2020 für 150 Bauvorhaben auf die Straße bringen.
Straßentunnel
Foto: Südtirolfoto/Helmuth Rier

Tief in die Tasche greift das Land für das Tiefbauprogramm 2018-2020. 180 Millionen Euro an Investitionen sieht das Maßnahmenpaket vor, das die Landesregierung am heutigen Dienstag genehmigt hat. Damit werden über 150 Bauvorhaben und Dienstleistungen finanziert, um Südtirols Straßennetz in den kommenden drei Jahren instand zu halten, zu sichern und zu verbessern.

 

Nicht nur Straßen und Verkehr

Zwar fällt das Mobilitätsressort nicht in die Zuständigkeit von Arno Kompatscher. Doch der Landeshauptmann ließ es sich nicht nehmen, die kleineren und größeren Vorhaben am Dienstag selbst zu präsentieren.
“Nicht einfach nur Straßen bauen” sei das Konzept der Verkehrspolitik des Landes, betonte Kompatscher. Die übergeordneten Zielsetzungen seien vielmehr: Verkehrswege sicherer, den Verkehr flüssiger gestalten und die Anrainer entlasten. Die geplanten Eingriffe seien Sinne des Leitspruches “Verkehr vermindern, verbessern und verlagern” zu verstehen, den sich die Landesregierung in der Mobilitätspolitik gegeben hat.

“Aufgrund objektiver Kriterien wurden die Zielsetzungen erarbeitet, die wiederum die Prioritäten bei den Vorhaben definieren”, sagte Kompatscher zu den Bauvorhaben, die mit den 180 Millionen Euro angegangen werden. Konkret handelt es sich dabei um Instandhaltungsarbeiten an Straßen, Brücken und Tunneln, Hangsicherungen, um Umfahrungsstraßen und andere Mobilitätsprojekte.

 

Je konkreter desto eher

Vorrang im nun genehmigten Tiefbauprogramm haben laufende Vorhaben, sprich, jene Arbeiten, die sich bereits in Bau befinden bzw. ausgeschrieben oder vergeben wurden. Dazu zählen laut Landeshauptmann in den Jahren 2018-2020 die Umfahrung Meran – nach dem Abschluss des Rekursverfahrens wird das zweite Baulos in Angriff genommen – und die Einfahrt ins Gadertal. Die Umfahrung Kastelbell und die Arbeiten für den Mittelanschluss Brixen sollen noch im Herbst 2018 in Angriff genommen werden. Fortgeführt werden die Arbeiten zum weiteren Ausbau der Völser Straße. Ebenso geht der Ausbau der Eggentaler Straße weiter, im Herbst sollen die Arbeiten dort abgeschlossen sein.

Was die Umfahrung Bozen anbelangt, stellt die Landesregierung mit dem Tiefbauprogramm 2018-2020 die Mittel für die Finanzierung der erforderlichen Studien und Projektierungen bereit.

Im Programm vorgesehen sind zudem 28 weitere Bauvorhaben, die 2018 ausgeschrieben werden sollen. Darunter die Umfahrung von Branzoll, die neue Brücke über die Etsch in Neumarkt und ein neuer Kreisverkehr in Margreid. Im Überetsch wird die Umsetzung des Metrobus-Konzeptes fortgeführt – mit der Ausschreibung der Baulose 5 (Knoten Bahnhof Eppan) und 9 (Bahnhof Kaltern).
Weiters werden in Kardaun Lärmschutzwände errichtet und die Straße im Bereich des Karersee neu gestaltet. Ausgeschrieben werden auch anstehende Sanierungsarbeiten auf der MeBo.

Eine ganze Reihe von Arbeiten für flüssigeren und sicheren Verkehr steht im Pustertal an. Dazu gehören die Ausschreibungen des Baus der Umfahrung von Kiens, die Anbindung der Brunecker Straße mit einem Kreisverkehr in St. Lorenzen, der Bau eines Kreisverkehrs in Pfalzen, die Neugestaltung der Ortzufahrt Niedervintl West, der Bau von zwei Kreisverkehrsplätzen in Toblach und der Bau eines Kreisverkehrs zur Anbindung an die Landesstraße 47 in der Gemeinde Prags und im Gadertal die Errichtung eines Kreisverkehrs in Stern in der Gemeinde Abtei.

Nicht nur flüssigeren und geregelteren Verkehr, sondern zugleich auch positive Impulse für die heimische Wirtschaft und den Arbeitsmarkt erwartet sich der Landeshauptmann von den Arbeiten an der Straßeninfrastruktur. “Wir hoffen, dass sich Südtiroler Unternehmen an den Ausschreibungen beteiligen – im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten sollen möglichst lokale Firmen zum Zug kommen”, so Arno Kompatscher.