Wirtschaft | Gastbeitrag

Wohnungen statt Straßen

Der Bozner Gemeinderat Rudi Benedikter fordert von den Landesräten Peter Brunner und Ulli Mair, dass man endlich die „Brachflächen“ für den Wohnbau nutzt.
Baustelle
Foto: Seehauserfoto
  • „Leistbares Wohnen – Wohnbauoffensive“ – bislang nur Lippenbekenntnisse der Politik auf allen Ebenen. Es genügt nicht nur, wie kürzlich, im Landeshaushalt, zusätzliche 120 Mio. für die traditionelle Wohnbauförderung  zur Verfügung zur stellen. Das ändert nichts an der strukturellen Misere. Die Politik muss endlich  wieder öffentlichen, sozialen Wohnbau  betreiben. Nicht „auf der grünen Wiese“, sondern  „im Gebauten“.

  • Grüner Gemeinderat Rudi Benedikter: „Bislang nur Lippenbekenntnisse der Politik auf allen Ebenen.“ Foto: privat

    Und dafür viel Geld in die Hand nehmen. Geld, das sie sich einspart durch den Verzicht auf all die klimaschädlichen Straßenbauprojekte im Süden und Westen der Landeshauptstadt, die seit Jahrzehnten, auf dem Papier stehen. Reine Utopien, politisch und finanziell. 
    Zum Zweck einer öffentlichen sozialen Wohnbauoffensive sollten Landesregierung und Landtag eine massive Umschichtung oder Aufstockung im Landesbudget für die kommenden drei Jahre vornehmen, und zwar in der Größenordnung des Nachtragshaushaltes 2023 (am 28.07.2023 waren es 568 Mio. Euro.) 
    Ausgestattet mit diesem Finanzpolster sollten Land und Stadt endlich die gesetzlichen Instrumente des Landesgesetztes für Raum & Landschaft  - Artikel 19 und 40  - konsequent anwenden und  60% jener Flächen oder Gebäude, die als „innerstädtische Brachen“ oder „leerstehende Gebäude“ gelten, durch Kauf /Enteignung dem geförderten Wohnbau und/oder Wohnungen mit Preisbindung („leistbare Mieten“) vorbehalten. Die letzte spezielle Erhebung (Studie SBETTI/MORELLO,2023) zählt in Bozen 25 „Brachflächen“ (10 davon im Besitz der Öffentlichen Hand) und 46 leerstehende Gebäude (12 in öffentlichem Besitz). 

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    "Allein in Bozen gibt es 25 „Brachflächen“ (10 davon im Besitz der Öffentlichen Hand) und 46 leerstehende Gebäude (12 in öffentlichem Besitz). "

     

    Bei der Wohnungstypologie sollte verstärkt das Prinzip „Mietwohnungen first“ gelten .
    Unter der Regie einer „taskforce“ bestehend aus Vertretern des Landes, der Gemeinde Bozen, dem WOBI und anderen Interessensvertretern des Sektors, sollte ein Programm und ein Zeitplan für die Um-Widmung und schließlich Bebauung dieser neuen Wohngebiete „im Gebauten“ erstellt werden. Beginnend bei der Huber-Kaserne und allen sonstigen brachliegenden Gebäuden/Flächen auf dem Gemeindegebiet, die bereits im Besitz der öffentlichen Hand sind.

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Franz Pattis Di., 27.02.2024 - 23:52

Apropo „Brachflächen für Wohnbau nutzen“ wie Rudi Benedikter von den zwei neuen Landesräten Brunner und Mair fordert. Er hat damit vollkommen recht! Das sollte aber auch für Industriebauten gelten! Ersuche daher den neuen Urbanistik-Landesrat Peter Brunner sich dahingehend stark zu machen, dass die Firma Progress nicht den sehr wertvollen Brixner Auwald für ihr neues Betriebsgebäude rodet, sondern dafür die riesigen Leerstände bzw. die Freiflächen vor der Firma Alupress oder auf dem ex Holz Magagna Gelände nutzt!

Di., 27.02.2024 - 23:52 Permalink
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Josef Fulterer Mi., 28.02.2024 - 07:16

Alfreider investiert lieber in Beton für babilonische Straßen + der Kompatscher lässt -i h n- trotz der ernsthaften Warnungen der KLIMA-KRISE (viel zu warmer Winter 2023 / 24, andauernde Überschwemmungen in Italien usw.) weiter für Straßen, die sogar bei Olympia nicht gebraucht werden, weiter werkeln!

Mi., 28.02.2024 - 07:16 Permalink