Umwelt | Wolf
Vinschger Propaganda
Foto: Pixabay
Die Überschrift und das Foto wirken.
„5 tote Schafe im Zerzertal gefunden“ heißt es am Mittwoch im Tagblatt der Südtirol. Dazu ein großes Foto, das ein totes Schaf zeigt, dem die Eingeweide aus dem Bauch hängen. Die Geschichte passt perfekt in die allgemeine Hysterie gegen Wolf und Bär.
Am vergangenen Sonntag findet ein Wanderer auf der Haider Alm im Zerzertal ein totes Schaf. Nachdem der Mann den Zufallsfund meldet, machen sich der zuständige Hirte und der Obmann des Burgeiser Schafzuchtvereines,Werner Thöni, gemeinsam auf die Suche. Sie finden schließlich drei weitere tote Schafe und einen Kadaver. „Alle Tiere wiesen schwerste Verletzungen auf, so dass sofort der Verdacht auftauchte, sie könnten dem Wolf oder dem Bären zum Opfer gefallen sein“, heißt es im Zeitungsbericht. „Wenn unsere Schafe und Ziegen im Zerzertal nicht mehr sicher sind, müssen wir sie wieder ins Tal bringen“, zitiert man Thöni.
Doch die Realität sieht ein klein wenig anders aus. Am Dienstag machen die Forststation Mals und ein Fachmann des Amtes für Jagd und Fischerei im Zerzertal einen Lokalaugenschein. Sie inspizieren dabei die toten Tiere und den Fundort. In den Dolomiten heißt es dazu: „Der Experte stellte fest, dass nicht eindeutig zugeordnet werden könne, woher die tödlichen Verletzungen der Schafe stammten. Sie konnten weder dem Bären noch dem Wolf eindeutig nachgewiesen werden.“
„Nein, so ist das nicht“, widerspricht Luigi Spagnolli dieser Sicht der Dinge. Auf Nachfrage von salto.bz verweist der Direktor des Amtes für Jagd und Fischerei auf den Bericht seines Fachmannes. Demnach sei einwandfrei ermittelt worden, dass die fünf Schafe im steilen, felsigen Gelände abgestürzt sind. Die Schafe sind dann - nach ihrem Tod - von einem Tier gerissen worden. Mit großer Wahrscheinlichkeit von einem Fuchs. Genauer Angabe sollen jetzt die Laboruntersuchungen ergeben.
Dass Schafe abstürzen kommt immer wieder vor. Hunderte Schafen sterben jedes Jahr so in Südtirol. „Das ganze ist ein schlechter Witz“ ärgert sich Spagnolli, „früher hat niemand darüber geredet und heute ist überall der Bär und der Wolf schuld.“
Das alte Sprichwort „Einen Bären aufbinden“, scheint eben immer noch zu funktionieren.
Bitte anmelden um zu kommentieren
Was der Flüchtling unter den
Was der Flüchtling unter den Menschen ist der Wolf bei den Viechern:
Er ist an allem schuld.
Einschichtige Leute haben ja
Einschichtige Leute haben ja immer schon einen Feind gesucht. Den Nachbarn, das nächste Dorf, das nächste Tal, und die "Zuagroasten" . Heute sind es die Flüchtlinge und die wilden Tiere. Mit Emotionen lassen sich leicht Stimmen gewinnen, deshalb springen gewisse Politker auf diesen Zug auf.
Wieso berichten die anderen
Wieso berichten die anderen Medien nicht darüber? Wieso sagt nur Salto was Sache ist. ? Passt wahrscheinlich nicht ins Wahlkonzept einiger gewissen Leute.?
siehe auch: https://www
siehe auch: https://www.salto.bz/de/article/26062018/das-schlachten-der-bauern