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Foto: salto
Umwelt | Wegwerfgesellschaft

Keine Lebensmittel in den Müll

Die EU hat die die Mitgliedsstaaten aufgefordert,das Verfallsdatum für Lebensmittel abzuschaffen. Dadurch soll vermieden werden, dass essbare Produkte im Müll landen

Die europäische Gemeinschaft hat beschlossen, das Verfallsdatum für Lebensmittel weitgehend abzuschaffen. Dadurch soll verhindert werden, dass erhebliche Mengen Lebensmittel im Müll landen, die auch nach Ablauf des Verfallstermins durchaus noch geniessbar sind. Das gilt beispielsweise für Nudeln, Reis, Zucker, Yoghurt, Butter, Marmelade, Senf, Fruchtsäfte und viele weitere Lebensmittel. Bei einem Test des Greenpeace-Magazins war etwa Käse in Scheiben noch 22 Tage nach Ablauf des Datums geniessbar, Salami in Scheiben sogar nach 85 Tagen. 

 

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Lebensmittelverschwendung: Die europäische Gemeinschaft hat beschlossen, das Verfallsdatum für Lebensmittel weitgehend abzuschaffen. Dadurch soll verhindert werden, dass erhebliche Mengen Lebensmittel im Müll landen. (Foto: upi)

 

Die römische Tageszeitung Il Messaggero lobt die in Brüssel getroffene Entscheidung als positive und vernünftige mossa anti-spreco: "Nonostante la crisi economica e le difficoltà comuni a molte famiglie, il fenomeno dello spreco alimentare continua ad allarmare le autorità europee. Non tutti conoscono la differenza tra data di scadenza tassativa e tra termine minimo di conservazione", so die Hygiene-Professorin Patrizia Lamenti an der Universität Rom: "Mentre nel primo caso il prodotto non andrebbe consumato perchè potenzialmente rischioso soprattutto per le persone fragili dal punto di vista della salute, la seconda indicazione si applica ai prodotti non deperibili. Secondo la FAO oltre un terzo degli alimenti prodotti nel mondo va perso.  Lo spreco alimentare domestico è quantificato in 674 grammi pro capite e ci costa annualmente 9,2 miliardi. E non dimentichiamo che il cibo non consumato può essere dato alle associazioni benefiche che si impegnano a redistribuirlo."

 

Laut WWF werden in Deutschland  jährlich 18 Millionen Tonnen Lebensmittel verschwendet.

 

Laut WWF werden in Deutschland  jährllich 18 Millionen Tonnen Lebensmittel verschwendet. Ganze 40 Prozent davon landen einfach im Abfalleimer - das sind mehr als sieben Millionen Tonnen. Noch alarmierender sind die Angaben  des Umwelt-Landesamtes. Nach dessen Ermittlungen liegt die Menge der tatsächlich weggeworfenen Lebensmittel bei 11 Millionen Tonnen im Jahr – für mehr als die Hälfte dieser Menge sind private Haushalte verantwortlich. Weltweit landet ein Drittel aller Lebensmittel im Müll oder verrottet. Im lesenswerten Dokument Essen ist keine Privatsache beschäftigt sich die Südtiroler Caritas detaillert mit dem Problem der Lebensmittelverschwendung: „Seit den 1970er Jahren hat sich der weltweite Fleischkonsum verdoppelt. Das führt dazu, dass mittlerweile ein Großteil der weltweiten Getreide- und Sojaernte zu Viehfutter verarbeitet wird. Laut der FAO-Studie „Der lange Schatten der Tierzucht“ werden rund 30 Prozent des eisfreien Landes direkt oder indirekt für die Viehzucht genutzt. Je nach Tierart und Futter werden bis zu 16 Kilo Getreide zur Herstellung eines einzigen Kilogramms Fleisch benötigt. Die angestiegene Fleischproduktion belastet auch die Umwelt: Laut der FAO-Studie erzeugen die Nutztiere 18 Prozent der weltweit freigesetzten Treibhausgase – mehr als der gesamte menschliche Transportbereich Autos, Lastwagen, Schiffe und Flugzeuge zusammen. Die Studie enthält viele Daten zum Nachdenken wie diese: „Das Forschungsinstitut der schwedischen Lebensmittelindustrie (SIK) hat errechnet, dass die Produktion der ungenutzten Lebensmittel, die im Müll landen, so viel Kohlenstoffdioxid verbrauchen wie 700.000 Autos."

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gorgias Do., 27.07.2023 - 12:00

Die EU will das Haltbarkeitsdatum abschaffen und nicht das Verfallsdatum. Weil die Bürgen nicht den Unterschied verstehen. Wie anscheinend auch der Autor dieses Beitrags.

Do., 27.07.2023 - 12:00 Permalink
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Dietmar Nußbaumer Fr., 28.07.2023 - 13:38

Die Lebensmittelverschwendung bremst sich durch die Teuerung von selbst ein und auch der Klimawandel wird in Zukunft dazu beitragen, dass Lebensmittel wieder den nötigen "Respekt" bekommen.

Fr., 28.07.2023 - 13:38 Permalink