Kultur | Kultursponsoring

Kämpfen um Kulturförderung

Das private Kultursponsoring ist in den Köpfen einiger Südtiroler Unternehmer angekommen, sagt Transart-Festivalleiter Peter Paul Kainrath, trotzdem sind Überzeugungstäter gefragt.

Salto.bz: Wie teuer sind denn Künstler wie Blixa Bargeld für Transart und wie verhält es sich mit der privat/öffentlichen Finanzierung?

Peter Paul Kainrath: Im speziellen war das Projekt mit Blixa Bargeld nicht allzu teuer, weil er uns und Transart bereits kennt; er ist jetzt zum dritten Mal Gast bei unserem Festival und er schätzt die Veranstaltung und unsere schöne Landschaft. Transart hat immer schon versucht, öffentliches Geld mit privaten Investitionen nachhaltig zu stärken. Wir hatten in diesen 13 Jahren Veranstaltungen, wo wir bis zu 40 Prozent von Privaten finanziert wurden, und auch solche, wo dies nur 28% ausmachte. Natürlich spüren wir als Festivalmacher den Druck durch die Wirtschaftskrise, doch finden wir immer wieder Unternehmen, die auch jenseits der Krise Wachstum hervorbringen und in Transart investieren.

Salto.bz: Wie sieht das Engagement für Kultursponsoring in Südtirol aus?

Peter Paul Kainrath: Strenggenommen dürfte es in Italien überhaupt kein Sponsoring geben, da diese privaten Finanzierungen steuerlich nicht absetzbar sind. So ist es noch einmal mehr zu schätzen, dass Unternehmen auf diese Weise ein finanzielles Bekenntnis zur Kultur abgeben. Der ganze Bereich hat sich mittlerweile professionalisiert. Wir sind weit jenseits der Praktiken, nur ein Logo auf einer Drucksorte abzubilden, Unternehmen investieren in Kultur und im speziellen in Transart, weil sie darin einen Mehrwert sehen. Weil der Unternehmer hier mit seinem weltanschaulichen Engagement sichtbar wird. Und: keiner unserer Sponsoren hat in diesen 13 Jahren versucht, auf irgendeine Weise inhaltlich Einfluss zu nehmen.