Kultur | Olympia 2026

Ein „stoanernes“ Olympia-Vermächtnis

Erstmals ist Südtirol Teil der Olympischen Winterspiele: 2026 finden die Biathlonbewerbe in Antholz statt. Das Projekt „Stoanerne Mandln“ setzt ein kreatives Zeichen dazu.
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Foto: Jacopo Coen
  • Am 6. Februar 2026 werden die Olympischen Winterspiele Mailand Cortina 2026 feierlich eröffnet. Es wird eine ganz besondere Ausgabe der Spiele mit den fünf Ringen, denn die Olympischen Biathlonwettkämpfe werden in Antholz ausgetragen. Südtirol ist damit erstmals Teil von Olympischen Winterspielen. Um in diesem Zusammenhang etwas Bleibendes zu schaffen, wurde mit den „Stoanernen Mandln“ ein ganz besonderes Projekt umgesetzt. 

    Die „Stoanernen Mandln“ sind Steinfiguren, die in Südtirol seit Jahrhunderten auf Bergpässen und Hochebenen errichtet werden. Umwoben von Mythen und Legenden, sind sie Ausdruck der Südtiroler Identität als Bergregion. Traditionell ist das „Stoanerne Mandl“ als Wegweiser gebaut. In Bezug auf die Olympischen Winterspiele Mailand Cortina 2026 sind sie als Markstein gedacht. Die alpine Tradition verkörpernd und gleichsam modern interpretiert weisen sie den Weg zur Olympischen Wettkampfstätte der 25. Olympischen Winterspiele und vernetzen Südtirol mit den anderen Olympischen Standorten. 

    Vor kurzem wurde das erste „Stoanerne Mandl“ in Toblach enthüllt, das Wegweiser zu den Olympischen Wettkampfanlagen in Cortina ist. Weitere entstehen in St. Lorenzen, Auer, sowie in Vetzan– und damit an wichtigen Knotenpunkten zu den anderen Austragungsorten von Mailand Cortina 2026 wie Fleimstal, Bormio, Livigno oder Mailand.

  • Ein Symbol für Verständigung, Einsatz und Respekt

    „Das Stoanerne Mandl steht für Olympische Werte wie Verständigung, Einsatz und Respekt. Es inspiriert und lädt ein, in Bewegung zu bleiben. Mit Körper und Geist“, heißt es in der Projektbeschreibung. „Bei den Stoanernen Mandln verbindet sich Südtiroler Tradition mit der olympischen Idee: Für Frieden und für Gemeinschaft in Vielfalt, genau das passt zu Südtirol“, sagte Landeshauptmann Arno Kompatscher. 

    Das Team der Baufirma Pertoll aus St. Pauls/Eppan hat die Idee mit viel Engagement und handwerklicher Präzision umgesetzt. Das Kommunikationskonzept und das Design stammen von Mario Varesco und Marco Fontanesi – Gründer und Partner von MFOR- Mind Forward, Industrial und Produkt Design Studio mit Sitz in Bozen und Mailand. Der Kostenpunkt des Projekts lag bei rund 350.000 Euro.

  • Südtirol im Zentrum der Olympischen Winterspiele Mailand Cortina 2026

    „Wir wollten keine kommerzielle Kommunikation, sondern ein Symbol, das Neugier weckt, Emotionen anspricht und das ganze Land einbezieht. Südtirol liegt geografisch genau in der Mitte der Austragungsorte der Spiele – das wollten wir symbolisch aufgreifen“, sagt Marco Fontanesi. Was das verwendete Material angeht, wurde ausschließlich mit Steinen aus Südtirol gearbeitet. „Das war auch von der künstlerischen Leitung so vorgegeben. Der Granit stammt aus dem Pustertal, der Porphyr aus dem Süden Südtirols, und der Marmor aus dem Vinschgau. Zuerst haben wir sondiert, wo wir das Material überhaupt herbekommen. Es musste nicht nur technisch passen, sondern auch ästhetisch und logistisch sinnvoll sein“, erklärt Markus Pertoll von der ausführenden Baufirma Pertoll. 

    Jeder einzelne Stein, jede kleine Verzierung trägt die Handschrift der Südtiroler Handwerkskunst und erzählt von einem gemeinsamen Streben, von Tradition, Kreativität und (Identität oder regionalem Selbstverständnis). Die Realisierung des Projekts ist nicht nur ein handwerklicher Erfolg, sondern auch Ausdruck von Zusammenarbeit, Vision und der Freude daran, Ideen in die Wirklichkeit umzusetzen.