Wirtschaft | Arbeitsmarkt

Memc: Hoffnung auf rettenden Käufer

Doch kein endgültiges Aus für mehr als 200 Arbeiter der Memc in Sinich? Die Firmenleitung plant einen Verkauf der stillgelegten Produktionsschiene, ein Interessent hätte bereits angeklopft.

Erstmals wieder hoffnungsvolle Nachrichten von der Memc bzw. nunmehrigen SunEdison in Sinich: Nach der niederschmetternden Mitteilung über die endgültige Schließung der Produktionslinie für polykristallines Silizium von mehr als zwei Wochen hat die Firmenleitung nun verkündet, die betroffenen Produktion verkaufen zu wollen. Eine Neuigkeit, die bereits am Freitag Vormittag konkretisiert werden könnte. Denn nachdem sich Gewerkschaften, Firmenleitung und der Direktor der Abteilung Arbeit Helmuth Sinn am gestrigen Donnerstag beim zuständigen Ministerium in Rom getroffen haben, wird heute Vormittag seit 9 Uhr in Sinich weiterverhandelt. „Jetzt müssen wir einmal anhören, was sie uns mitteilen“, erklärte CGIL-Gewerkschafter Stefan Schwarze im Vorfeld der Sitzung. Angeblich hätte jedoch bereits am Donnerstag Nahmittag ein Unternehmer aus Süditalien Interesse an der Produktion gezeigt.

Umso wichtiger ist das Verhandlungsergebnis, das am Donnerstag in Rom erzielt wurde. Dort wurde gestern beim Ministerium für soziale Entwicklung die Aussetzung des Mobilitäts-Verfahrens erreicht. Ziel ist es, die laufende Lohnausgleichskasse zumindest bis Juni und eventuell auch bis November zu verlängern. Das muss nun noch im Arbeitsministerium genehmigt werden; bei den Gewerkschaften hofft man innerhalb der kommenden Wochen auf eine Antwort. Einstweilen wird erst einmal mit der Firmenleitung weiterverhandelt – und gehofft, dass ein rettender Käufer doch noch das Schlimmste abwenden kann.