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The Straydogs, Tiers

Straydogs aus Tiers sind eine Band, die es seit etwa eineinhalb Jahren gibt. Gestartet sind sie mit Punk- und Hard Rock-Covers, jetzt schwenken sie um zu eigenen Songs.
An einem Wendepunkt: The Straydogs ändern ihre musikalische Richtung, mit eigenen Songs.
Foto: Miriam Antholzer
An einem Wendepunkt: The Straydogs ändern ihre musikalische Richtung, mit eigenen Songs.
An einem Wendepunkt: The Straydogs ändern ihre musikalische Richtung, mit eigenen Songs. Foto: Miriam Antholzer
 

Die Band war ausgesprochen unkompliziert, als es darum ging, einen Termin für das Interview zu finden. Das ist, das zeigt unsere Erfahrung, nicht immer der Fall. Umso angenehmer war es, die Tierser The Straydogs in Völs zu treffen. Und der Zeitpunkt war gut gewählt, wie sich herausstellte, denn The Straydogs, die wir aus der Ferne als Punk-Coverband wahrgenommen hatten, sind gerade dabei, einen neuen Weg einzuschlagen: Weg von den Covers, hin zu eigenem Material.

Das stellt Gitarrist Jonas Gschleier-Gruber auch gleich zu Beginn klar, als wir die Band fragen, welchen Punk sie nun spielen würden: „Es ging Richtung Street-Punk, aber die neuen Songs gehen Richtung Nu Metal und Hardcore.

Bassist Jakob Mair präzisiert: „Zuerst haben wir eigentlich quer durch die Bank gecovert, AC/DC, Green Day, Deutschrock, Onkelz, Motörhead ...”. Drummer Patrick Untersalmberger fügt hinzu: „Wir haben zuerst versucht Spielzeit zusammen zu bekommen, um live spielen zu können. AC/DC eben, aber auch Blink-182, Ramones...”. Songs also, die bei Feten gut funktionieren.

Jakob: „Wir haben dann die Entscheidung getroffen eigene Musik zu schreiben, Richtung Metal, Metalcore, alternativen Metal.” Als musikalische Orientierungspunkte fallen die Namen von Bands wie Bring Me The Horizon und A Day To Remember. „Mit gefällt, wie die Synths zum Einsatz kommen und mir gefallen die tiefen Gitarren-Riffs extrem gut.”  Jonas ergänzt: „Das Schöne an der ganzen Sache ist ja, dass wir alle aus unterschiedlichen Musikrichtungen kommen: Ich persönlich bin ein großer Deutschrock-Fan und bringe also meinen Einfluß ein, Jakob ist Nu Metal-Fan, Patti bringt den klassischen Rock-Sound und Raphael ist der Dynamische unter uns.”

Covern ist okay, aber wenn du als Band weiterkommen willst, dann ist es fast obligatorisch eigene Musik zu machen.

Diese Entscheidung ist ganz frisch, und in der Entwicklung einer Band einer der spannendsten Punkte, denn die Band muss sich finden, die unterschiedlichen Einflüsse miteinander verschmelzen und daraus etwas Eigenes schaffen. The Straydogs sind sich dessen bewusst. „Covern ist okay,” sagt Jakob, „aber wenn du als Band weiterkommen willst, dann ist es fast obligatorisch eigene Musik zu machen.”

Der erste Song, an dem die Band gerade arbeitet, ist aus einer Jam entstanden, bei dem die Band selbst festgestellt hat: Oh! Das hört sich gut an!

 

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Nu Metal, Alternative Metal und Electronics der eine, Deutschrock der andere: Jakob Mair (Bass, links) und Jonas Gschleier-Gruber (Gitarre, rechts) bringen ihre Einflüsse in die neuen, eigenen Songs von The Straydogs ein. Fotos: Miriam Antholzer
 

Die Band ist aus Tiers, probt etwas außerhalb des Dorfes und sie fühlt sich wohl, denn sie spürt die Unterstützung die ihr entgegengebracht wird. Sänger Raphael Mair erinnert sich noch sehr gut an den allerersten Auftritt in der „Bude”, dem Jugendtreff von Tiers: „Nach unserem ersten offiziellen Auftritt haben uns die Tierser umarmt vor Freude, dass es im Dorf wieder eine neue Band gibt.”

The Straydogs haben in Tiers (aber nicht nur) bereits mehrfach live gespielt gespielt, unter anderem auch beim letztjährigen „Who Let The Dogs Out”-Festival. Damals waren sie übrigens noch zu fünft; Gitarrist Lorenz Pichler hat die Band mittlerweile aus zeitlichen Gründen verlassen. Zwar würde die neue Richtung einen Keyboarder erfordern, aber zum einen ist es schwierig jemanden für diesen Job zu finden, zum anderen ist Jakob Mair nicht nur Bassist, sondern produziert auch elektronische Musik und er will versuchen, die Synth-Parts mittels Sampler in die Musik einzubauen.

Auch wenn die vier Musiker, allesamt zwischen 19 und 22, an den neuen Songs arbeiten, so ist die Lust auf die Bühne ungebrochen. Der nächste Auftritt könnte im Juni stattfinden, wenn der Jugendtreff „Bude” wieder eröffnet wird. Die „Bude” – Jakob Mair ist im Ausschuss der Jugendgruppe Tiers – hatte vor ca. zwei Jahren eine schwierige Zeit, musste sich gegen eine von der Gemeinde Tiers unterstützten Übernahme durch den Jugenddienst Bozen-Land wehren und, darüberhinaus, lange auf die gewünschten/geforderten Umbauarbeiten warten. Diese sollten nun endlich abgeschlossen sein und mit der Neueröffnung gefeiert werden.

 
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Tiers steht voll hinter seiner Band: Raphael Mair (Stimme) und der aus dem Sarntal stammende Drummer Patrick Untersalmberger. Fotos: Miriam Antholzer

 

Doch kurz zurück zur Band: The Straydogs ist für alle vier Musiker die erste Band. Im November 2021 war die erste gemeinsame Probe, wobei Patrick Untersalmberger, der damals auf sechs Jahre Schlagzeug-Unterricht in der Musikschule zurückblicken konnte, noch mit Vorbehalten dabei war. Sein Drum-Kit hatte der Sarntheiner damals noch nicht mitgebracht, weil er zuerst checken wollte, ob das auch „etwas Ernstes” wäre. Jonas Gschleier-Gruber und Lorenz Pichler hatten damals aus einer spontanen Laune heraus beschlossen, eine Band zu gründen und Patrick dazu geholt. Mittlerweile ist nicht nur das Drum-Kit im Proberaum der Band, Patrick legt auch regelmäßig die knapp 40 Kilometer zurück, die zwischen seinem Wohnort im Sarntal und Tiers liegen.

Die neue Richtung, die die Band einschlägt fällt auch nicht wirklich vom Himmel, sondern hat sich im Laufe der Zeit herauskristallisiert, nicht zuletzt durch die unterschiedlichen, eingangs erwähnten Einflüsse der einzelnen Musiker. 

Jakob: „Wir versuchen, dass jeder von uns seinen Sound integrieren kann, dass jeder seine Ideen einbringen kann, dass jeder zufrieden ist. Es ist ja nicht so, dass einer sagt, wir spielen jetzt nur mehr harten Sound. Wir versuchen das Beste draus zu machen indem wir alles kombinieren.”

Die Band ist an einem Übergang. Zunächst werden sie ihre neuen Songs noch in das bisherige Programm einstreuen und dann, irgendwann, mit der eigenen Setlist auf die Bühne gehen.

 

Links:

„Bude” Tiers Facebook: https://www.facebook.com/BUDE-Tiers-106570808830400

 
Entspannt, nicht nur nach dem Interview, Straydogs (v.l.n.r.): Patrick Untersalmberger (Schlagzeug), Raphael Mair (Stimme), Jonas Gschleier-Gruber (Gitarre) und Jakob Mair (Bass).
Entspannt, nicht erst nach dem Interview, The Straydogs (v.l.n.r.): Patrick Untersalmberger (Schlagzeug), Raphael Mair (Stimme), Jonas Gschleier-Gruber (Gitarre) und Jakob Mair (Bass). Foto: rhd / salto.music