Wirtschaft | Raubtiere
Der Wolfsmarsch
Foto: upi
„Wir werden ein klares Zeichen setzen, dass der Wolf und die traditionelle Almwirtschaft nicht vereinbar sind“, sagt Leo Tiefenthaler. Der Obmann des Südtiroler Bauerbundes (SBB) kündigt damit eine neue Protestkundgebung an. Tiefenthaler: „Wir gehen gegen den Wolf auf die Straße“
Um auf die prekäre Situation der Weidetierhalter aufmerksam zu machen, wird es am Samstag, 8. Juni, eine Protestkundgebung in Sterzing geben. Organisiert wird der Protestmarsch vom Südtiroler Bauernbund und den örtlichen SBB-Ortsgruppen. Dabei wollen die Bauern ihren Unmut auf die Straße bringen. Erwartet werden Bäuerinnen und Bauern aus dem ganzen Land sowie aus den benachbarten Regionen.
Nicht erst seit den letzten Schafrissen in Mauls sei bei den Weidetierhaltern die Angst vor dem Wolf groß, beschreibt der SBB in seiner Aussendung die dramatische Situation. Viele Bäuerinnen und Bauern denken ernsthaft darüber nach, ihre Tiere nicht mehr auf die Almen zu bringen. Dadurch sei die traditionelle Berglandwirtschaft in Gefahr, und damit die einmalige Almlandschaft Südtirols.
„Und das alles nur wegen des Raubtieres“, heißt es in der Ankündigung des Bauernbundes. Und weiter: „Doch so schnell werden die Bäuerinnen und Bauern das Feld nicht dem Wolf überlassen.“
Das Ziel des Protestes ist ein wolffreies Südtirol. Leo Tiefenthaler: „Wir werden nochmals unsere Forderung unterstreichen, dass wir ein Wolfsmanagement brauchen, das auch eine Regulierung des Bestands und die Entnahmen von Problemwölfen vorsieht, wie es auch in anderen europäischen Ländern der Fall ist. Der Wolf ist kein vom Aussterben bedrohtes Tier mehr“.
Die Forderungen nach Herdenschutzmaßnahmen seien zwar schön und gut, sie wären in Südtirol aber kaum umsetzbar. Die Kosten und der Zeitaufwand seien ehr hoch, zudem funktioniere er in vielen Gegenden nicht wirklich. „Auch muss klar gesagt werden, dass sich unser Land durch die Kleinstrukturiertheit der Betriebe und die Beschaffenheit der Almen sowie des Geländes nicht dazu eignet. Weiters sind Herdenschutzhunde in einem Land mit vielen Freizeitsportlern sehr problematisch“, so der SBB-Obmann.
Deshalb marschieren die Bauern jetzt in Sterzing gegen den Wolf. Vielleicht sogar bis nach Schloss Wolfsthurn?
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