Gesellschaft | Landtag

Strenger Blick auf Zirkustiere

In Südtirol werden Zirkusaufführungen mit Tieren nun stärker kontrolliert. “Ein Zeichen von Zivilisation”, sagt Diego Nicolini (M5S).
Zirkus
Foto: Pixabay

Geht es nach Diego Nicolini, sollen in Südtirol künftig keine Zirkusaufführungen mit Tieren mehr stattfinden. “Ein Zirkus ohne Tiere ist möglich – denken wir an den Cirque du Soleil, der jedes Jahr weltweit Millionen an Zuschauern anzieht”, sagt der Landtagsabgeordnete der 5 Sterne Bewegung. Er verweist auf Art. 1 der Allgemeinen Erklärung der Tierrechte der UNESCO von 1978 – “Alle Tiere werden dem Leben gegenüber gleich geboren und haben die gleichen Existenzrechte” – und den Lissabon-Vertrag von 2008, mit der die EU Tiere erstmals als “fühlende Wesen” anerkannte.

Mit einem Beschlussantrag, der am Mittwoch im Landtag behandelt wurde, forderte Nicolini nun: “Keine Tiere mehr in Südtirols Zirkussen.”

 

Ein Verbot wird es nicht geben. Sehr wohl aber strengere Kontrollen, wenn in Südtirol ein Zirkus Halt macht, bei dem Tiere zum Einsatz kommen, “insbesondere sofern Tiere gezwungen werden, sich entgegen ihrer Natur zu verhalten, ihnen die eigenen ethologischen Bedürfnisse verwehrt werden oder diese zu Unterhaltungszwecken eingesperrt werden”. So steht es in Nicolinis Beschlussantrag, der abgeschwächt mit 26 Ja und einer Enthaltung angenommen wurde.

“Ich bin zufrieden mit dem heutigen Ergebnis”, sagt Nicolini im Anschluss an die Abstimmung. Er sieht darin einen “Schritt nach vorne” und ein “Zeichen von Zivilisation”.

Angenommen wurden am Mittwoch auch der Beschlussantrag der Freiheitlichen, mit dem die Einführung von Babyklappen geprüft werden soll sowie der Begehrensantrag von Team K zur Einführung eines EU-weiten CO2-Preises.