Gesellschaft | Diskriminierung

Schwulenfeindliche Provokation: FC Bayern fordert 100.000 Euro von Südtirolern

Teure Provokation für „depperte“ FC Bayern-Fans aus Dorf Tirol: Sie sollen wegen eines schwulenfeindlichen Banners 100.000 Euro Schadenersatz an den Fußballverein zahlen.

Wo beginnt die Diskriminierung Homosexueller, wo ist Schwulenfeindlichkeit zu stoppen? Auf die aktuelle Polemik zwischen der Homosexuellen-Initiative Centaurus und den Freiheitlichen folgt ein weit folgenschwereres Fallbeispiel. 100.000 Euro Schadenersatz für einen schwulenfeindlichen Banner beim Achtelfinal-Spiel des FC Bayern München gegen Arsenal: Diese Strafe droht vier Bayern-Fans aus Dorf Tirol, die im Block 124 der Münchner Allianz-Arena ein Transparent mit dem Aufschrift „Gay Runners“ zur Schau stellten, neben der Mesut Özil als Comicfigur dargestellt wurde.

Eine Provokation, für die der Fußballclub vor der Europäischen Fußball-Union zur Rechenschaft gezogen wurde. Laut Münchner Abendzeitung reagierte die Uefa auf einen Report des Netzwerks „Fußball gegen Rassismus in Europa“ (Fare), das sich gegen Diskriminierung einsetzt – und sperrte als Buße den “Tatort“, also den rund 700 Zuschauer umfassenenden Block 124, beim Champions League-Viertelfinal am 9. April. Zahlen sollen dafür nun die laut Abendzeitung „depperten Bayern-Fans“, die dafür verantwortlich waren: Sie sollen für den Schaden im Ausmaß von 100.000 Euro aufkommen, der dem Verein entstanden ist, kündigte der Pressesprecher des FC Bayern Markus Hörwick am Dienstag auf RAI Südtirol an.