salto gehört (auch) euch
Wem gehört salto eigentlich? Ja, diese Frage haben wir auch im verflixten siebten Jahr gar einige Male gestellt bekommen. Hinter salto stehen viele Menschen – von den Genossenschaftsmitgliedern über den Verwaltungsrat bis hin zur Redaktion, der Geschäftsleitung und den Kolumnisten. Und dann ist da noch ein wichtiger, unverzichtbarer Teil, ohne den das Projekt nicht das wäre, was es ist: die Community. “Unsere” Blogger haben sich auch 2019 mächtig ins Zeug gelegt und “ihre” gelbe Zone mit wertvollen, kritischen, manchmal zum Schmunzeln, manchmal zum Nachdenken anregenden Texten gefüllt. Einige Themen und Meinungen wurden besonders aufmerksam und gern gelesen. Vielleicht mag es manchen überraschen, dass es vor allem Bloggerinnen sind, deren Texte bei den salto-Lesern äußerst gut angekommen sind.
Zum Beispiel, als Silvia Rier ihrer Fassungslosigkeit über die im Südtirol 2019 immer noch fehlende weibliche Präsenz in der Öffentlichkeit Luft macht oder ihren Standpunkt zum Thema Prostitution kund tut. Oder als Brigitte Foppa nach dem Fall eines Bozner (Ex-)Gemeinderats das “System Lega” zerpflückt. Oder als die engagierte Kindergärtnerin Sudabeh Kalantari Lun über die Last und vor allem den Wert ihrer Arbeit schreibt. Auch Claudia Renzler reiht sich mit ihrem Augenrollen über einen medial omnipräsenten Extrembergsteiger in die Riege der Frauen ein, die 2019 für viel Publikum und Diskussionsstoff gesorgt haben.
Doch die Männer müssen sich auf salto nicht verstecken. Franz Bergers Analyse der Crew des neuen Lega-Landesrates wird 2019 ebenso fleißig gelesen wie das Plädoyer von Pascal Vullo für und die Skepsis von Michele De Luca gegen die Bozner Tram. Ethnische Themen beherrschen die Community in der zweiten Jahreshälfte, vom Alto-Adige-Streich, den Roberto Masiero reflektiert, bis zum Schilder-Streich der Schützen, der Luca Fazzi auf den Plan ruft. “Südtirol, ein geteiltes Land?”, fragt sich Sebastian Felderer – und trifft damit bei vielen Lesern ins Schwarze.
Schon Anfang des Jahres legt Lorenz Zenleser seine tippenden Finger in eine Wunde, die 2019 auf salto immer wieder aufbricht: Wie gestalten wir das Zusammenleben von Redaktion, Lesern, Bloggern und Kommentatoren, von denen einige – aus verschiedensten Gründen – ihr Gesicht bzw. ihren Namen nicht herzeigen? Eine Frage, in der die Meinungen bei allen, die hinter dem Projekt stehen, weit auseinandergehen.
Glücklicherweise bietet salto genügend Platz für Diskussion, Kritik, gegensätzliche Überzeugungen und harte, aber faire Auseinandersetzungen. Das wird auch 2020 so sein. In diesem Sinne: salto gehört auch euch – wenn ihr mögt. salto è anche vostro – se volete.