Gesellschaft | Landtag

Appell der Helfer

27 Organisationen fordern die Umsetzung eines Landesgesetzes und die Schaffung einer Antidiskriminierungsstelle. Landtagspräsident Sepp Noggler will sich dafür einsetzen.
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Foto: oew
Die Übergabe fand auf institutionellem Boden statt. 
Am Montag übergaben Vertreter von 27 Südtiroler Organisationen Landtagspräsident Sepp Noggler im Südtiroler Landtag einen Aufruf zur Einrichtung einer Antidiskriminierungsstelle in Südtirol.
Der Aufruf war in Zusammenhang mit den Aktionswochen gegen Rassismus „Stop racism!“ entstanden. Darin fordern die Organisationen die Politik zur Umsetzung des Landesgesetzes von 2014 auf, das die Einrichtung einer Antidiskriminierungsstelle vorsieht.
Die Stelle soll, so die Forderung der Organisationen, im Landtag verankert sein und unterschiedliche Diskriminierungen – aufgrund von Herkunft, Religion, körperlicher oder geistiger Beeinträchtigung, Alter, sexueller Orientierung oder persönlicher Einstellungen – behandeln. Sie soll mit lokalen Organisationen in Südtirol eng zusammenarbeiten; zu ihren Kernaufgaben würde daraufhin die Registrierung und Behandlung von Diskriminierungsfällen, der Schutz von Betroffenen und die Aufklärung der Südtiroler Bevölkerung gehören.
Die Institution soll ein Abbild des „Ufficio Nazionale Antidiscriminazioni Razziali“ (UNRA) sein, das auf nationaler Ebene Betroffenen bei Diskriminierungsfällen unterschiedlicher Art zur Seite steht und zudem wichtige Sensibilisierungsarbeit leistet.
Nach der Übergabe des Schreibens an den Landtagspräsidenten gaben sich die Vertreter und Vertretinnen der Organisationen zuversichtlich. Matthäus Kircher, Geschäftsführer der oew, betont: „Diskriminierungen können Personen aus unterschiedlichen Gründen treffen und sind nicht zu rechtfertigen.“ Es sei Aufgabe der Politik, klar Stellung gegen diese Benachteiligungen zu beziehen und sich für das Wohl aller Bürger einzusetzen. Das Treffen sei ein wichtiger Schritt in diese Richtung.
Auch Salvatore Saltarelli von der Rete dei diritti dei senza voce, zeigte sich erfreut, dass das langjährige Pochen der Südtiroler Verbände auf die Antidiskriminierungsstelle nun endlich Früchte zu tragen scheint: „Fast täglich hören wir von Vorfällen, die zum Teil gravierenden Einfluss auf das Leben von Personen haben. Sei es auf dem Wohnungs-, auf dem Arbeitsmarkt, innerhalb des Bildungssystems oder auch im privaten Umfeld. Ein Zentrum, das den Betroffenen Gehör schenkt, verleiht ihnen auch Kraft und stärkt ihre Stimme.
Nun habe die Südtiroler Landesregierung die Chance, einen vorbildlichen Schritt nach vorne zu machen, ein tatkräftiges und breitenwirksames Organ aufzustellen und die Organisationen, die tief in der Südtiroler Gesellschaft verankert sind und sich der Thematik seit Jahren widmen, angemessen einzubeziehen.
Landtagspräsident Sepp Noggler hat beim Treffen bestätig, dass die Einrichtung einer Antidiskriminierungsstelle auch für ihn oberste Priorität habe.
 

Der Aufruf

 

 

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Profil für Benutzer △rtim post
△rtim post Di., 30.04.2019 - 17:41

Anstatt immer neue teure, aber wenig wirksame und treffsichere Stellen zu schaffen, wäre es doch allemal zielführender, wenn es endlich einen einzigen Beirat für Gleichstellung und gegen Diskrimminierung geben würde, der religiöse, ethnische und geschlechtliche Diskrimierungen dokumentiert und analog zum Landeskommunikationsbeirat Abhilfe zu schaffen vermag.

Di., 30.04.2019 - 17:41 Permalink