Politik | Wohnreform 2025

Neues Bausparmodell ab September

Land und Banken präsentieren gemeinsam ein neues Modell zur Wohnbauförderung: Ab September gelten neue Regeln für das Bausparen – zinsbegünstigte Darlehen sollen folgen.
Bausparen
Foto: AT/SALTO
  • „Leistbares Wohnen zählt zu den drängendsten sozialen Fragen in Südtirol“, erklärte Landeshauptmann Arno Kompatscher bei der heutigen (30. Juli) Pressekonferenz. Angesichts steigender Bau- und Wohnkosten setzen Landesregierung und heimische Banken nun auf ein neu geschnürtes Maßnahmenpaket, das insbesondere jungen Familien, Paaren und Rückkehrern den Zugang zu Wohneigentum erleichtern soll. Ab 1. September 2025 tritt das reformierte Bausparmodell in Kraft. Es sieht unter anderem einen attraktiven Fixzinssatz von 0,7 Prozent für Darlehen vor, eine erleichterte Zugänglichkeit für unter 36-Jährige sowie Rückkehrer aus dem Ausland und eine bessere Vereinbarkeit mit Familienzuwachs. Das Land flankiert die Maßnahme mit zunächst 15 Millionen Euro an Mitteln – mit einer Verdopplung im Jahr 2026. In der Pressekonferenz traten Landeshauptmann Arno Kompatscher, Wohnlandesrätin Ulli Mair sowie die Spitzen der Raiffeisenkassen, der Sparkasse und der Volksbank gemeinsam auf, um das Modell zu erläutern.

  • Ein Pfeiler der Wohnreform

    „Das Bausparen ist ein ganz zentraler Pfeiler der Wohnreform 2025“, erklärte Wohnlandesrätin Ulli Mair. Ziel sei es, insbesondere jungen Südtiroler Paaren, Familien sowie Rückkehrerinnen und Rückkehrern bessere Konditionen anzubieten. Neben den drei großen Südtiroler Banken, Raiffeisen, Sparkasse und Volksbank, war auch der Rentenvorsorgefonds Pensplan an der Ausarbeitung beteiligt. Die zinsbegünstigten Darlehen, die zusätzlich in Vorbereitung sind, sollen das Modell weiter ergänzen. Der vorgestellte Fixzinssatz von 0,7 Prozent für Bauspardarlehen sei laut Mair „ein attraktives Angebot, das vielen Südtirolerinnen und Südtirolern helfen wird“. Man befinde sich in Gesprächen, um ähnliche Konditionen auch für die neuen zinsbegünstigten Darlehen zu erreichen, deren Beschlussfassung für den Herbst vorgesehen ist.

    Herbert Von Leon, Obmann des Raiffeisenverbandes Südtirol, betonte, dass es gelungen sei, ein „attraktives Paket“ zu schnüren, das den Wohnbau weiterbringen werde. Er verwies auf mehrere Neuerungen, so wurden unter anderem die Zugangshürden für Antragsteller unter 36 Jahren sowie für aus dem Ausland zurückkehrende Südtiroler deutlich gesenkt. Die Einschreibedauer in die Zusatzrentenfonds wurde verkürzt – eine Maßnahme, die insbesondere für Familien relevant ist. Bei Familienzuwachs kann die Laufzeit des Bausparvertrags einmalig um fünf Jahre verlängert werden – mit entsprechend reduzierter Monatsrate. Gleichzeitig gilt künftig eine striktere Zweckbindung: Gefördert wird ausschließlich der Bau oder Kauf der Erstwohnung für Ansässige. Wer weitere Wohnimmobilien besitzt, fällt aus der Förderbarkeit heraus. 
     

  • Leistbares Wohnen: Einer der Eckpfeiler auf dem Weg zum leistbaren Eigenheim ist das neue Bausparmodell. Foto: VWBF
  • „Es braucht gute Beratung“

    Nicola Calabrò, Generaldirektor der Südtiroler Sparkasse, verwies auf die lange Tradition seiner Bank im Bereich des Bausparens. Bereits in den 1980er-Jahren habe die Sparkasse entsprechende Produkte angeboten. Heute gehe es darum, nicht nur günstige Kredite zu vergeben, sondern Familien auch umfassend zu beraten. Gerade im Bereich der Vorsorge sei eine disziplinierte Finanzplanung entscheidend. Die Rolle der Banken sei daher nicht nur auf die Kreditvergabe beschränkt, sondern umfasse auch eine beratende Funktion bei der Altersvorsorge und langfristigen Vermögensbildung. Calabrò machte klar, dass in Einzelfällen auch Antragsteller ohne unbefristeten Arbeitsvertrag berücksichtigt werden könnten: „Man muss die Realität am Arbeitsmarkt anerkennen – viele junge Menschen leben heute in prekären Beschäftigungsverhältnissen.“

     

    „Man muss die Realität am Arbeitsmarkt anerkennen – viele junge Menschen leben heute in prekären Beschäftigungsverhältnissen.“

     

    „Die Kosten fürs Wohnen sind in Südtirol in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen“, so Landeshauptmann Arno Kompatscher abschließend. Es sei daher „ein gutes Signal, dass das Land und die lokalen Banken gemeinsam eine Lösung gefunden haben, die tragfähig ist und Perspektiven schafft“. Auch andere Banken seien eingeladen, sich dem Modell anzuschließen. Kompatscher zeigte sich zuversichtlich, dass auch für das geplante System der zinsbegünstigten Darlehen ähnlich günstige Konditionen erzielt werden könnten. Das Modell sei nicht nur wohnpolitisch, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll: „Wenn es der Wirtschaft gut geht, profitieren am Ende alle – auch die Banken.“

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Salto User
opa1950 Mi., 30.07.2025 - 13:35

Mair und Kompatscher sollen aufhören sich immerwieder mit neuen Schlagzeilen wichtig zu machen. Es klingt schon fast wie ein Sommermärchen,was die beiden so vor sich geben.

Mi., 30.07.2025 - 13:35 Permalink