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... oder Anna unterwegs auf der Kreativ-Messe | Aus der Serie „#fieramesse“-Geschichten.
Hinweis: Dies ist ein Partner-Artikel und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
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Foto: ©Fiera Bolzano / Marco Parisi

Was ist im September in der Messe Bozen los?
Wie kreativ muss ich sein, um die Kreativ-Messe toll zu finden?

Und wer ist eigentlich Anna? 

 

So leid es uns tut: Der Sommer ist so gut wie vorbei, der Herbst steht in den Startlöchern, und spätestens mit Schulbeginn nächste Woche hat uns der Alltag wieder fest im Griff. So banal, so real. Das ist die schlechte Nachricht. Aber keine Sorge, wir können das wettmachen mit gleich zwei guten Nachrichten. Erstens: Der Herbst ist die Zeit der Gemütlichkeit, des wärmenden Tees, des Lesesessels und des Bastelns/ Strickens/ Nähens an langen verregneten Nachmittagen. Zweitens: Im Herbst stehen im Hause „#fieramesse“ wieder ganz viele Messen zu allen nur möglichen Themen auf dem Programm.  www.messebozen.it/kreativ/de

Falls Sie jetzt hilflos den roten Faden in der Argumentation suchen – bitteschön, hier ist er: Die erste Messe im „#fieramesse“-Herbstreigen ist „Kreativ 2019“ von 13.-15. September 2019. Mit Nachnamen heißt sie „Fachausstellung für kreatives Gestalten, Basteln und Dekorieren“, was es eigentlich ziemlich genau trifft, und trotzdem hören wir förmlich die Fragen in Ihrem Kopf rattern: Was ist da genau los auf dieser Kreativ-Messe? Kann man da basteln? Finde ich da Stoffe für meine nächsten Näh-Projekte?

Und hier kommt Anna ins Spiel. Anna ist 38 Jahre alt, hat in Trient studiert, wohnt in Bozen, arbeitet in einer Werbeagentur und hat zwei Kinder. Und einen Mann namens Francesco. Sie ist ziemlich kreativ, näht ihre Kleidung selbst und interessiert sich für Nachhaltigkeit. Anna und ihre Familie existieren nur in unserem Kopf. Das macht aber nichts! Sie nimmt uns gleich mit auf einen imaginären Rundgang durch die Kreativ-Messe; vorher schieben wir ganz unauffällig noch einen kleinen Exkurs mit dem theoretischen Überbau für Annas Spaziergang ein – schließlich wollen wir in diesem Blog auch bildend wirken:

 „Do it yourself“, neudeutsch für Selbermachen und abgekürzt als DIY, ist ein Trend, der keinerlei Anzeichen von Ermüdung zeigt. Soziologisch gesehen, gehört DIY zum Megatrend Neo-Ökologie: Selbermachen ist nachhaltig, individuell, setzt auf Quantität statt Qualität und bevorzugt kleine Kreisläufe. Für die nächsten Jahre prognostizieren Kulturforscher dem Megatrend Neo-Ökologie eine flächenartige Ausbreitung – also kein Ende in Sicht für DIY! In Südtirol treffen im Grunde zwei Strömungen des DIY aufeinander: Da ist einmal die Gruppe der mobilen, urbanen 20 – 45jährigen vornehmlich weiblichen Geschlechts und zum anderen die Gruppe der traditionsbewussten, bäuerlich-handwerklich geprägten Landfrauen und -männer. Während für erstere die selbstgenähte Wickeltasche mit Sternmotiv eine Frage der Ehre ist, halten letztere mit viel Engagement die Traditionen früherer Generationen hoch und sticken, schnitzen und backen, was das Zeug hält.

 

So, jetzt aber zurück zu Anna. Anna gehört, Sie ahnen es, zur ersten Gruppe. Für sie ist die Messe Kreativ seit Jahren ein Pflichttermin. Sie folgt dem Event auf Facebook und Instagram, ist über alle Neuheiten top informiert. Anfang September durchforstet sie das Kreativ-Programm www.kreativitalia.it, sie weiß nämlich

aus Erfahrung, dass sie in der Messe nicht nur die vielfältigste Materialauswahl in Südtirol findet, sondern auch eine Kurs-Auswahl, die sich gewaschen hat. Ob Nadel & Faden, Backen & Cake Design, Häkeln & Stricken, Papier & Scrapbooking, Holz & Naturmaterialien, Ton & Keramik oder Pinsel & Farbe: Insgesamt werden sieben Themen-Werkstätten mit über 40 Kurse angeboten.

Für einige davon ist eine Voranmeldung notwendig. Anna schreibt sich für den Kurs „Einführung in die Welt der Coverlock“ ein, weil sie mit dem Gedanken spielt, sich eine neue Nähmaschine zuzulegen. Außerdem braucht sie noch ein Geschenk für Francescos Geburtstag und bucht den Kurs „Wir nähen eine Bauchtasche“. Francesco wiederum möchte eine Lampe aus alten Joghurtbechern gestalten und schreibt sich für den entsprechenden Upcycling-Kurs ein. Und die Kinder?  Werden fürs beliebte Bemalen von Thun-Rohlingen der Lene Thun-Stiftung angemeldet.

 

Solcherart gerüstet, packt Anna am zweiten Kreativ-Tag, einem Samstag, ihre Familie und fährt mit dem Zug zur Messe. An der Kassenschlange gehen sie flugs vorbei, denn ihre Tickets haben sie vorab schon online zum vergünstigten Preis gekauft; einmal durch die Drehkreuze, die Rolltreppe hinunter, links in die Halle AB und schon sind sie mitten drin in der Kreativ!

Gleich beim Eingang zeigt Anna ihren Kindern die Ausstellung „more clay less plastic“, zu Deutsch „mehr Keramik, weniger Plastik“. Hier sind Alltagsgegenstände ausgestellt, die wir oft in Plastikform nutzen und die ohne Probleme durch Pendants aus Keramik ersetzt werden könnten. Danach ist es schon Zeit für Annas „Coverlock“-Kurs; ein Blick auf den Faltplan vom netten Herrn am Infopoint, und schon hat sie verstanden, dass alle Werkstätten pink gestaltet sind und sich deutlich vom Violett der eigentlichen Ausstellung abheben. Jede Werkstatt hat ein eigenes farbiges Herzchen als Symbol, damit man sich leichter orientieren kann. Vorbei geht es also an den Südtiroler Freizeitmalern, den Südtiroler Bäuerinnen in der Werkstatt „Holz & Naturmaterialien“, vorbei an „Papier & Scrapbooking“ – halt, hier können mit der Quilling-Technik papierne Ohrringe hergestellt werden! Anna schreibt sich schnell für den Kurs in zwei Stunden ein, während Francesco einen Windelwechsel-Boxenstopp beim Family Point einlegt und sich dann mit den Kindern beim Thun-Rohlinge Bemalen ins Zeug legt.

 

Nach den Kursen und einer ausführlichen Beratung in Sachen Nähmaschine hat Anna auch noch Zeit für einen Blick auf die neuen Herbststoffe der einschlägig bekannten Stoff-Geschäfte. Sie freut sich, hier alle unter einem Dach zu finden, statt einzeln von Geschäft zu Geschäft tingeln zu müssen, und deckt sich mit Stoffen für ihre nächsten Nähprojekte ein. Kurz auf die Uhr geschaut - wie im Flug sind vier Stunden vergangen, und schon ist es Zeit, Stoff-Ausbeute, Upcycling-Lampe, Thun-Rohlinge und Kinder heil nach Hause zu bringen. Unser Rundgang ist beendet – ciao, pfiati, Anna, und viel Spaß mit der Coverlock!

Und wir? Sagen auch ciao, pfiat enk – aber vorher noch unsere Antworten auf die eingangs gestellten Fragen:

Von 13.-15. September ist Kreativ-Zeit in der Messe Bozen.

Anna haben Sie gerade kennengelernt.

Und ja, man muss nur minimal kreativ sein, um die Kreativ-Messe toll zu finden. Schließlich hat jedes menschliche Wesen ab und zu ein freies Zeitfenster, das sinnvoll und freudebringend genutzt sein will, und da sind Handarbeiten jeglicher Art nun mal erwiesenermaßen schwer zu toppen. Egal, ob Mann, Frau, Kind, erste oder zweite DIY-Gruppe… Oder, wie unsere Kreativ-Macherinnen Katja, Susanna und Nadine behaupten: „Jede/r hat einen kreativen Wesensteil – wetten?“

 

Zum Abschluss verweisen wir auch nochmal ganz subtil auf die erwähnten langen verregneten Herbstnachmittage, ohne jetzt zu viel Druck aufbauen zu wollen…

In diesem Sinne: Bis bald bei der Kreativ 2019!

#fieramesse #kreativbz