Gelb ist super (grün)
Südtirol befindet sich im Moment zahlenmäßig in der gelben Zone und wird aller Voraussicht nach am Freitag durch die staatlichen Institutionen offiziell als solche eingestuft werden. Dies gab Gesundheitslandesrat Thomas Widmann bei der Landespressekonferenz am Dienstag bekannt. Dank der Super-Green-Pass-Pflicht, die ab Montag in ganz Italien - und somit auch in Südtirol - greift, wird die gelbe Zone für Geimpfte und Genesene aber keine weiteren Einschränkungen mit sich bringen. Im Gegenteil: Jene Gemeinden, die als Gemeinden mit erhöhtem Risiko eingestuft waren, werden ab Montag denselben Regeln folgen wie das restliche Landesgebiet. Es gelten also einheitliche Regeln mit Maskenpflicht im Freien sowie einer Super-Green-Pass-Pflicht für geschlossene Lokale, Sporteinrichtungen, Kinos, Theater und Diskotheken sowie bei öffentlichen Festen und Feierlichkeiten. Sperrstunden und frühzeitige Schließungen werden aufgehoben und auch die Diskotheken werden mit großer Wahrscheinlichkeit wieder geöffnet werden.
Beschränkungen sind allein für nicht geimpfte oder genesene Personen vorgesehen. Sie dürfen geschlossene Lokale wie Bars oder Restaurants zwar betreten, Getränke jedoch nur an der Theke konsumieren. Wie Landeshauptmann Arno Kompatscher erklärt, werden Geimpften und Genesenen durch die Einführung des Super Green Pass mehr Freiheiten gewährt: "Deshalb ist die neue gelbe Zone auch lockerer als die alte. Für Geimpfte und Genesene sind keine Einschränkungen vorgesehen." Maskenpflicht sowie Abstand- und Hygieneregeln müssen jedoch weiterhin eingehalten werden. Auch sieht es die gelbe Zone vor, dass - mit Blick auf das Infektionsgeschehen - auf lokaler Ebene strengere Maßnahmen eingeführt werden können.
Green Pass für Arbeit und öffentlichen Nahverkehr
Für die meisten Arbeitsplätze und ab Montag zusätzlich für Hotels, Umkleideräume und den öffentlichen Nahverkehr ist hingegen der "normale" Green Pass erforderlich. Die Landesregierung begrüßt diese Maßnahme: "Wir sprechen uns klar dafür aus, die Green-Pass-Pflicht auch für die öffentlichen Verkehrsmittel einzuführen", so Kompatscher, "zusammen mit anderen Regionen stehen wir aber im Dialog mit der italienischen Regierung, um zu verstehen, ob Ausnahmeregelungen für Schülerinnen und Schüler möglich sind."
Weitere Ausnahmen sucht die Landesregierung mit Blick auf die gestern erlassene Quarantäneregel für Schulen: Die italienische Regierung hat entschieden, Klassen bereits bei einem Covid-Fall in Quarantäne zu schicken. Aufgrund der Screenings sei die Situation in Südtirol jedoch eine andere, so Kompatscher. Dementsprechend wolle man hier eine eigene Lösung suchen.
Große Impfaktion Mitte Dezember
Landesrat Widmann zeigt sich über das rezente Impfgeschehen in Südtirol erfreut: "Vor einigen Wochen hatten wir etwa 6.000 Impfungen pro Woche, letzte Woche waren es zwischen Erstimpfungen und Boosterimpfungen rund 17.000", so Widmann. Diese und nächste Woche will man 25.000 Impftermine abhalten. Zudem ist für Mitte Dezember eine große Impfaktion mit der Beteiligung des Gesundheitsbetriebs, des roten und weißen Kreuzes, des Landeszivilschutzes, der Gemeinden und Apotheken geplant. Die Aktion, die noch in Ausarbeitung ist, wird am Donnerstag vorgestellt.