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Rundum weltmeisterlich

Großevent für Sport und Tourismus: Die Biathlon-WM in Antholz steht in den Startlöchern. Neben einer super Buchungslage gibt es saftige Preise – und Trophäen aus Holz.
Biathlon in Antholz
Foto: biathlon-antholz.it

Im Antholzer Tal läuft der Countdown. Am Mittwoch, 12. Februar, beginnen die Biathlon-Weltmeisterschaften 2020. Antholz ist bereit für das Großereignis, das das Tal knapp zwei Wochen lang in Atem halten wird und als Generalprobe für die Austragung der olympischen Biathlon-Wettbewerbe 2026 gilt. Rund 165.000 Zuschauer werden für die Biathlon-WM vom 12. bis 23. Februar vor Ort erwartet. Dazu kommen knapp 120 Millionen, die die Wettkämpfe zuhause vor dem Fernseher mitverfolgen werden. Und während für die Athleten in Kürze die Jagd nach Medaillen beginnt, ist für die allermeisten Biathlon-Fans die Jagd nach Unterkünften bereits abgeschlossen.

 

Super Buchungslage, saftige Preise

 

“Durch die WM sind im Tal kaum noch freie Zimmer zu bekommen.” Das melden die Verantwortlichen der Buchungsplattform “Booking Südtirol”, die der Hoteliers- und Gastgewerbeverband HGV betreibt. “Die Nachfrage nach freien Zimmern war in diesem Jahr besonders hoch”, berichtet HGV-Präsident Manfred Pinzger. “Nicht nur Hotels und Unterkünfte im Tal, sondern weit darüber hinaus sind sehr gut gebucht und freuen sich auf die vielen Fans, die eigens für die WM anreisen werden.” Die Gäste stammen hauptsächlich aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien – den Hauptmärkten für den Südtiroler Tourismus. “Die Veranstaltung ist nicht nur aus sportlicher, sondern auch aus touristischer Sicht ein Großereignis”, so Pinzger.

Etwas getrübt wird die Vorfreude durch die Zimmerpreise, die im Tal für den Zeitraum der WM teils kräftig erhöht wurden. RAI Südtirol berichtete diese Woche über den Fall des Hotel Wildgall in Antholz. Dort kostet ein Doppelzimmer mit Frühstück zwischen 1. und 9. Februar 60 Euro pro Nacht. Vom 10. bis 22. Februar hingegen 450 Euro und damit mehr als sieben Mal so viel. Dasselbe beim Einzelzimmer: 500 Euro pro Nacht für den Zeitraum der WM – statt 70 Euro. Dafür gibt es Kritik vom lokalen HGV-Obmann. Für gewöhnlich werde bei Großveranstaltungen der Zimmerpreis der Hochsaison mit einem Aufschlag von fünf bis zehn Prozent angewandt, erklärt Thomas Walch RAI Südtirol – und kritisiert: Massive Erhöhungen wie im Fall des Hotel Wildgall rückten die Gastwirte in ein schiefes Licht. “Das ist unfair, denn die meisten Betriebe halten sich an Abmachungen und sind sich bewusst, dass die Preisgestaltung ein sensibles Thema ist.”

 

Stolze Preise gibt es auch im Stadion. Einzeltickets für die jeweiligen Wettkämpfe sind ab 21 Euro erhältlich. Daneben werden VIP-Pakete mit zahlreichen Extras angeboten, die pro Kopf bis zu 1.990 Euro für neun Tage kosten.

 

Antholz wartet

 

Nach 1975, 1976, 1983, 1995 und 2007 ist es für Südtirol heuer die sechste Biathlon-WM, für die das Antholzer Stadion, die “Südtirol-Arena”, auf den neuesten Stand gebrachte wurde. Rechtzeitig zu WM-Beginn wird auch die Pustertaler Bahnlinie wieder komplett geöffnet sein. An neun Tagen finden zwölf Wettbewerbe statt. Teilnehmen werden 350 Athletinnen und Athleten aus 40 Nationen. Auch sechs Südtiroler gehen an den Start: Dorothea Wierer, Federica Sanfilippo, Alexia Runggaldier und Irene Lardschneider sowie Dominik Windisch und Lukas Hofer.
Windisch stammt selbst aus Antholz, ist amtierender Weltmeister im Massenstart und verrät seine Erwartungen an die bevorstehende Großereignis: “Mein Ziel ist, das Rennen so zu bestreiten, dass ich mir danach nichts vorwerfen kann und alles abzurufen, wofür ich in den vergangenen Monaten hart trainiert habe. Darüber hinaus habe ich einen großen Wunsch, und zwar das ganze Event in vollen Zügen zu genießen und viele schöne Erinnerungen zu sammeln.”

 

Die Siegertrophäen für die Gewinner wurden übrigens in einem Ideenwettbewerb in Zusammenarbeit mit dem Handwerkerverband lvh ermittelt. Am Ende entschied sich eine Expertenjury für die Idee von Daniel Stoll aus Welsberg. Er hat den Auftrag erhalten, 66 WM-Trophäen und 400 Gadgets zu produzieren.