Gesellschaft | Brunecker Spielhaus

Wo spielen Brunecks Kinder?

4.000 kleine Besucher jährlich verzeichnet das Brunecker Spielhaus. Die kleine Villa Kunterbunt blickt auf eine stolze Erfolgsbilanz. Trotzdem steht der Abriss fest und die Gemeinde deutet an: keinen Platz mehr, kein Geld mehr.
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Am beliebten Schulspielplatz gelegen, angrenzend am Kindergarten, in einer verkehrsberuhigten Zone ist das kleine, alte Spielhaus ein optimaler Treffpunkt für Brunecks Kinder. Zielgruppe: Grundschüler ab der 3. Volksschule bis hinauf in die 3. Mittelschule. Auch wenn der Putz abblättert, die Stiegen schief sind und die Einrichtung nicht von der Stange kommt: die Kinder lieben das Spielhausflair.

Kinder, deren Eltern berufstätig sind, Einzelkinder, die, nachmittags Gesellschaft genießen, frei spielen und doch beaufsichtigt sind, Kinder aus Migrantenfamilien. So lässt sich das Klientel des Spielhauses kurz umreißen. „Derzeit geht der Trend dahin, dass zunehmend Kleinere, Kindergartenkinder und Erstklässler das Spielhaus nutzen“, erzählt Marco Goldwurm, langjähriger Präsident des Vereins für Kinderspielplätze in Bruneck. Geschätzt wird die offene Atmosphäre im Haus, die die Spielhaus-Leiterin, Hildegard Moser mehr als verkörpert. „Wenn die Hildegard kocht“, erzählt Goldwurm begeistert, „ist das Haus voll. Fruchtspieße, Omeletten oder Waffeln sind der große Renner.“

Abriss ohne Aussicht

Im Herbst dieses Jahres soll das VKE-Spielehaus nicht mehr stehen. Denn: es wird gebaut. Ein neuer Kindergarten für Bruneck, eine neue Kindertagesstätte für Bruneck, allein das Spielehaus findet bislang keinen Platz in den Plänen der Gemeinde. „Eine Blockhütte direkt am Spielplatz würde uns genügen“, erklärt Präsident Goldwurm und hofft gemeinsam mit dem neu gewählten Ausschuss des VKE auf eine Aussprache mit Bürgermeister Christian Tschurtschenthaler, die kommende Woche statt finden wird. Auf die Frage, welches Gefühl Goldwurm in Sachen Spielehaus habe, wird der sonst optimistische Brunecker vorsichtig: „Mah...wir werden sehen“. Hildegard Moser und „ihre“ Kinder wissen: das Spielhaus muss weiter leben!