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Covid19: Online-Handel boomt

Als Folge der Covid-Pandemie hat der Online-Handel stark zugenommen. EU-weit wurden 2020 20% der Einzelhandels-Käufe online getätigt, Italien lag mit 13% weit zurück.
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Schon in den vergangenen Jahren zeigte der Online-Handel einen steigenden Trend. Lockdowns und Bewegungs-Einschränkungen während der Covid-19-Pandemie haben weltweit den Wandel hin zu einer digitalen Welt beschleunigt. Die in vielen Ländern eingeführte G2-Regel (Zugang zu Geschäften nur für Geimpfte oder Genesene) hat zu weiteren Umsatzverschiebungen hin zum Online-Handel geführt.

Online-Shopping bietet den Konsumenten viele Vorteile: es spart Zeit und bietet eine viel größere Produktauswahl als der stationäre Handel, Preise und Produkte sind leicht vergleichbar und der Kunde ist nicht an die Laden-Öffnungszeiten gebunden. Nachteilig ist, dass es keine Beratung durch Fachpersonal gibt, zwischen Zahlung und Lieferung des Produkts liegt eine Zeitverzögerung und es kann zu langen Lieferzeiten und hohen Versandkosten kommen. Man sieht die Produkte nur auf einem Foto und kann sie, im Fall von Bekleidung, nicht anprobieren, bevor man sie kauft.

Der stetig steigende Trend beim E-Commerce lässt darauf schließen, dass die Vorteile vom Online-Shopping die Nachteile überwiegen.

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Online-Handel in den EU-Ländern

Im Durchschnitt wurden in der EU im Jahr 2020 20% der Einzelhandels-Einkäufe online getätigt. Irland steht mit einem Anteil von 40% der Online-Käufe an den gesamten Käufen mit Abstand an erster Stelle. gefolgt von Belgien (31%), Tschechien (30%), Dänemark (29%) und Schweden (24%). In Italien wurden lediglich 13% der Einkäufe online getätigt, das ist weit unter dem EU-Durchschnitt. An letzter Stelle liegt Griechenland mit nur 4%.

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Im Jahr 2020 haben 72% der Internet-User Online-Käufe getätigt, 2010 waren es nur etwas über 50%. Besonders jüngere Konsumenten nützen den Online-Handel stark, was auch mit der höheren Internet-Affinität zusammenhängt. Im Jahr 2020 haben 78% der Internet-User der Altersgruppen unter 54 Jahren Waren und Dienstleistungen  online erworben. Doch schon 2019 und noch stärker im Corona-Jahr 2020 stiegen auch die Online-Käufe der über 54-jährigen Konsumenten erheblich.

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Entwicklung des weltweiten Online-Handels im Jahr 2020

Laut Schätzungen der UNCTAD (United Nations Conference on Trade and Development) ist es im Jahr 2020 als Folge der Covid-Pandemie weltweit zu einem sehr starken Anstieg des E-Commerce (Online-Handel) gekommen, so stieg der Anteil des Online-Einzelhandels am gesamten Einzelhandelsumsatz weltweit von 16 % im Jahr 2019 auf 19 % im Jahr 2020.

Die UNCTAD hat in einer Studie den weltweiten Online-Handel im Jahr 2020 nach Regionen untersucht. In der bevölkerungsreichsten Region Asien-Pazifik war der Online-Handel mit 62% am größten. An zweiter Stelle rangierte Nordamerika mit 19% vor Westeuropa mit 12,7% und Zentral- und Osteuropa mit 2,4%. Am geringsten war der Anteil in Afrika mit 1,4% aber auch Lateinamerika hatte nur einen Anteil von 2,1%. Die niedrigen Anteile am Online-Handel in Afrika und Lateinamerika sind hauptsächlich auf den geringen Zugang zum Internet zurückzuführen.

Das größte Wachstum verzeichnete der digitale Einzelhandel in Südkorea, wo der Anteil von 21% im Jahr 2019 auf mehr als 25% im Jahr 2020 stieg.

Im Jahr 2020 waren die drei größten E-Commerce-Unternehmen Alibaba/China mit einem Umsatz von 1.145 Milliarden US-Dollar, was einem Umsatz-Plus von 20% gegenüber 2019 entspricht. Amazon/USA rangierte mit einem Umsatz von 575 Milliarden US-Dollar an zweiter Stelle und konnte eine Steigerung von 38%, verglichen mit dem Vorjahr erzielen. Als drittgrößtes Online-Unternehmen konnte JD.com/China einen Umsatz von 379 Milliarden US-Dollar erwirtschaften und ein Wachstum von 25% verglichen mit 2019 erzielen.

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Zukunftstrends

Die COVID-19-Pandemie hat den Wandel hin zu einer stärker digital ausgerichteten Welt und somit den Online-Handel weltweit beschleunigt. Wie eine Umfrage der UNCTAD unter Verbrauchern in einigen Schwellen- und Industrieländern ergab, hat die COVID-19-Pandemie das Online-Einkaufsverhalten nachhaltig verändert. Die Umfrageergebnisse deuten darauf hin, dass die Veränderungen die COVID-19-Pandemie wahrscheinlich überdauern werden. Laut einer Studie des Kölner Instituts für Handelsforschung (IFH) hat sich der Strukturwandel im Handel durch die Corona-Pandemie um rund sieben bis acht Jahre beschleunigt. Das Wachstum des Online-Handels einerseits und Geschäftsaufgaben in den Einkaufsstraßen der Städte andererseits erfolgen mit einer noch nie da gewesener Dynamik, so die Studie. Laut einer Studie von Shopify, einer führenden E-Commerce-Plattform, wird das Wachstum des Onlinehandels in Zukunft hauptsächlich von den jungen Generationen vorangetrieben werden