salto.music | Mini-Serie (4 von 5)

Best of 2022: HipHop/Rap & Reggae

In einer kleinen, unregelmäßigen Serie blicken wir zurück auf 2022 und fassen – stilistisch gebündelt – das zusammen, was uns gefallen, überrascht oder begeistert hat.
Dal 2017 insieme: Eson e Tecosoul sono OdioPuro.
Foto: Andrea Bedin
Dal 2017 insieme: Eson e Tecosoul sono OdioPuro.
Seit 2017 gemeinsam unterwegs: Eson und Tecosoul sind OdioPuro. Foto: Andrea Bedin
 

Disclaimer: Für diese Übersicht haben wir die Objektivität zugunsten der Subjektivität etwas in den Hintergrund gerückt. Wir werden uns textlich zurückhalten, aber die Releases und Videos verlinken, damit ihr euch selbst auf Entdeckungsreise machen könnt. Die Redaktion von salto.music erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und die Übersicht kann gerne in den Kommentaren ergänzt werden. Die Reihung im Text ist keine Wertung, sondern ist dem „flow“ geschuldet.

Die Mini-Serie:

Zur Sache: 2022 war bezüglich Hiphop/Rap ein eigenartiges Jahr: Es hat – im Jänner – mit zwei tollen Alben begonnen, und dann (fast) nichts mehr. Nur einige Singles oder Videos ... mal da, mal dort. Aus diesem Grunde für 2022 „nur“ drei schöne Alben und einige wenige Songs.

 

OdioPuro: „Sangue nero”

Ein tolles Album, nach wie vor. Das von den beiden Bozner Musikern Eson und Tecosoul als OdioPuro produzierte Album „Sangue nero“ ist schwer, düster und manchmal sogar bedrohlich. Mit tollen Texten versehen und Feature aus dem Bozner Untergrund, zeichnet sich dieses Album vor allen durch die finstere Gesamtatmosphäre aus und ist in seiner Wirkung definitiv nachhaltig. Hier geht es zu unserer Rezension des Albums.

 
Da domani su YouTube ed altri stor digitali: “Sangue Nero”, il nuovo album di OdioPuro.
Im Jänner 2022 erschienen und strahlt immer noch sehr wirkungsvoll eine finstere Atmosphäre aus: „Sangue Nero”, das aktuelle Album von OdioPuro aus Bozen. Grafik: OdioPuro
 

Von Seiten der Gemeinde: „Almen aus Plastik“

Ebenfalls im Jänner 2022 ist das Album der Nordtiroler Von Seiten der Gemeinde erschienen. Album Nummer 3, wenn man die 2020er EP's „Pfau“ und „Regulierung“ nicht mitzählt (sind ja auch eine EP's!). Aber Spaß beiseite ... „Almen aus Plastik“ ist ein unterhaltsames aber auch sehr ernstes Album. Der Nordtiroler Dreier zeigt sich von seiner gewohnt Sample-freudigen Seite und schaut auch wieder in die kleine provinzielle Welt, aber insgesamt ist das Album größer und weiter und tiefer als bislang. Das Video zum Song „Wolffreie Zone“ ist nach wie vor sehr sehenswert und das Thema auch bei uns noch immer nicht ausdiskutiert! (so viel zur Haltbarkeit guter Lyrics und Videos!)

 
Von Seiten der Gemeinde: „Wolffreie Zone”

 

Fid Mella: „Hella Mella Vol. 1” (zum Beispiel)

Ein sehr produktives Jahr in Sachen Releases hat der gebürtige Meraner Producer Fid Mella hinter sich. Hier sei auf drei Releases verwiesen, die 2022 erschienen sind und die den extrem hohen Weidererkennungswert seiner Handschrift belegen.

Zu Beginn des Jahres erschien das Video zum Song „Hakkn”, eine Single des Wiener Rappers Kamp und im April folgte dann das Album „2urück 0hne 2ukunft”, das nicht nur mit Fid Mella-Beats, sondern auch mit starken Lyrics aufwartet.

Ein Monat zuvor hat Fid Mella eine Art Solo-Album veröffentlicht, bzw. hat einen Release zusammengestellt, der eine Reihe von Tracks enthält, für die er mit Freunden und Gesinnungsgenossen zusammengearbeitet hat. Auf der MC „Hella Mella Vol. 1”, erschienen am 9. März 2022, findet sich u.a. der supercoole Track „Limbus​/​Mo Checks”, bei dem Rapperin Hunney Pimp zu hören ist.

Und Ende des Jahres erschien dann das Album „New Silk der von der Presse als Super Group bezeichneten Silk Mob, einer Formation, die auf der Achse Berlin/Wien entstanden ist, für die Fid Mella mit Lex Lugner die Beats liefern.

 
Fid Mella: „Hakkn (feat. Kamp)” (Official Music Video)

 

Reggae

Was den Reggae betrifft, so hat uns 2022 nichts so wirklich gepackt, aber auf zwei, drei Tracks, die in unseren Augen gut sind, wollen wir dennoch hinweisen.

Shanti Powa haben letztes Jahr wieder vermehrt live gespielt, ware sogar in den U.S.A., und haben mit „Rocky Road” einen griffigen Reggae-Song veröffentlicht.

Poppig und zugänglich war auch die erste Single „Lion Pow“ des neuen Projektes von Athomos – der übrigens Teil von Shanti Powa ist.

Berise, Sänger und Frontmann von Shanti Powa, ist seit einiger Zeit auch MC bei Wicked And Bonny. Während 2021 ein sattes Jahr war für das Schlanderser Projekt, war 2022 eher durchwachsen, was die Releases betrifft. Die Video-Single „Salvation Calling” hat uns aber gut gefallen.

Um abzuschließen noch der Hinweis auf die Bozner Band Polemici, die sich 2022 wieder zurückgemeldet haben. Wir haben sie live gesehen – wenn auch nur die letzten drei, vier Songs –, aber diese Verbindung von Rap und Liveband funktioniert sehr gut. Deswegen, hier ihr Song „Barcelona“.

 
Polemici: „Barcellona” (Official Visual)